Schach Praline Pos1

Schach Praline Pos1
Kann Weiß gewinnen ???

Freitag, 28. Oktober 2011

Ein zum Mythos gewordenes Schachturnier: Hastings 1895 [2]

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 27.10.11

Fortsetzung:

 

Das Turnierbuch steht deshalb schachpraktisch durch die Kommentare von Pillsbury, Tarrasch, Lasker, Steinitz, Schiffers, Teichmann, von Bardeleben, Blackburne, Gunsberg, Tinsley, Mason und Albin auf der Höhe seiner Zeit und ist ein Lehrbuch ersten Ranges.

 

Herbert E. Dobell (1864-1938), ein Schachfreund aus Hastings, hatte die Idee zur Durchführung eines grossen internationalen Schachturniers.         

 

  

Herbert E. Dobell – schon etwas älter

Bild endgame.nl

 

Dobell war 1887 als 23jähriger junger Mann zum Sekretär des 1882 gegründeten Schachklubs von Hastings und

 St. Leonards-on-Sea gewählt worden.

   

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Logo: endgame.nl

  

Hastings war damals eine kleine Hafenstadt, die 1880 mit dem Bau der Eisenbahn eine gute Verbindung zu London erhalten hatte.

 

                                  

Hastings 1892

 

Waren bis 1895 grosse internationale Schachturniere meist in grossen Städten wie Paris, Berlin, London und Wien durchgeführt worden, so eröffnete Hastings 1895 den Reigen der Kur- und Hafenstädte wie San Remo, Bled, Margate, Karlsbad, San Sebastian, Marienbad und Rohitsch-Sauerbrunn, die wie in neuerer Zeit Palma de Mallorca und Santa Monica Schauplatz grosser Turniere wurden.

 

Herbert E. Dobell war ein unternehmender junger Mann, der in seiner Freizeit seine ganze Energie in den Dienst des Schachklubs stellte und zu Beginn der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts Turniere und Wettkämpfe mit starken Londoner Schachklubs organisierte.

 

Er veranstaltete in Anlehung an die so erfolgreichen Kongresse des deutschen Schachbundes in den 1880er Jahren jährliche Schachkongresse, auf den die führenden Schachmeister der Zeit Kurse und Demonstationen gaben.

 

Darunter waren unter anderen Emanuel Lasker, Isidor Gunsberg, Henry Bird, David Janowsky, Richard Teichmann und Joseph Henry Blackburne.

 

                                  

 

 Bild: www3.telus.net

 

Blackburne war 1884 an den See- und Badeort gekommen, um sich von einer Krankheit zu erholen und hatte dort um jene Zeit sogar seinen Wohnsitz genommen.

 

Der Zeitpunkt zur Ausrichtung eines grossen Schachturniers schien also günstig zu sein.

Wilhelm Steinitz hatte bislang vergeblich auf einen Revanchekampf gegen Emanuel Lasker gehofft, Tarrasch war nach seinem Sieg auf dem Kongress des Deutschen Schachbundes 1894 in Leipzig sehr stark und der russische Vorkämpfer, Michael Tschigorin, hatte mehrere Jahre lang kein Turnier mehr gespielt. Es lag nahe zu vermuten, dass bei der Teilnahme dieser vier Schachspieler, ein grosses denkwürdiges Turnier erfolgreich würde ausgerichtet werden können.

 

Tatsächlich erhielten die Organisatoren auf die in den massgeblichen Schachzeitungen publizierte Ausschreibung, die mit einem für die damalige Zeit exorbitant hohen Preisgeld von

500 Pfund Sterling (1. Preis: 150 Pfund, 2. Preis: 115 Pfund, 3.  Preis: 85 Pfund) warb,

32 Anmeldungen.

 

Es konnten jedoch lediglich maximal 22 Teilnehmer zugelassen werden, um das Turnier nicht zu lang werden zu lassen.

Das Organisationskomitee musste immerhin Spielern wie Schallop und Metger aus Deutschland, Baird, Hanham, Lee und Loman aus England sowie Winawer aus Polen absagen.

 

Einige von diesen spielten dann das parallel stattfindende "Hauptturnier" mit, das von dem jungen Geza Maroczy

 

                                  

    

vor Atkins, Loman und Erich Cohn aus Berlin gewonnen wurde.

 

 

In Anlehnung an die Kongresse des Deutschen Schachbundes wurde auch ein Schachproblemturnier ausgetragen, für das der bekannte Schachproblemist A. E. Studd Preise gestiftet hatte und erstmals in der Geschichte des Schachs wurde ein Damenturnier veranstaltet, das von Lady Edith Margaret Thomas,

 

 

                          

Courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires

 

der Mutter des späteren Meisters von England im Schach,

Sir George A. Thomas gewonnen wurde.

 

                               

 

Foto: britishchessmagazine.co.uk

 

Fortsetzung 3. und letzter Teil folgt.

Sitges (Barcelona), im Oktober 2011


 
 

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Ein zum Mythos gewordenes Schachturnier [1]

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 20.10.11

Hastings 1895

 

 

Foto: Antonio Rosino, Venedig

  

Mit freundlicher Genehmigung von Harald E. Balló

 

 

Einführung:

Nimmt man die auf Kira und Burkert zurückgehende Bestimmung, dass Mythos eine "traditionelle von kollektiver Bedeutsamkeit" sei, so kann man zu Recht das Zusammentrefffen der grossen Schachmeister in der Zeit vom 5. August bis 2. September des Jahres 1895 in der englischen Seestadt Hastings als ein zum Mythos gewordenes Schachturnier ansehen.

 

Hastings um die Jahrhundertwende

Foto: : travelguide.bloguez.com

 

 

Hastings 1895 hat in den Ohren eines jeden Schachspielers in der Welt einen bekannten und vertrauten Klang.

Jeder Schachspieler kann mit "Hastings 1895" eine Vorstellung von schachlichen Höchstleistungen, vom erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Schach, von Tragik und menschlicher Schwäche verbinden.

 

Es gibt nicht viele Schachturniere, die eine solch mythische Kraft wie Hastings entwickelt haben.

 

Gemalt von Sultanov, Yuriy

Copyright Galería de Huismus

 

Hastings 1895 gehört mit den Turnieren in Nürnberg 1896 und Wien 1898 in die Reihe der drei grossen Zusammentreffen, die zum Ausgang des 19. Jahrhunderts alle starken Schachspieler ihrer Zeit vereinigen konnten.

 

Doch weder das 1896 in Nürnberg, noch das 1898 in Wien ausgetragene Turnier haben eine solche mythische Überhöhung erfahren wie Hastings 1895.

 

Die liegt nicht nur daran, dass Hastings in der Folgezeit nach den Turnieren 1919 (Sieger: Capablanca), 1922 (Sieger: Aljechin) und 1923 (Sieger: Rubinstein) in jährlichem Rhytmus zum Austragungsort grosser Turniere geworden ist, sondern zum anderen daran, dass es weitgehend frei von nationalen Eigenheiten gewesen zu sein scheint.

 

Stand Nürnberg 1896 von Beginn an ganz im Schatten  der zur damaligen Zeit auf nationalem (hier: deutschen) Boden ausgetragene Fehde zwischen  dem Deutschen Schachbund einerseits und dem nach Weltmeisterwürden strebenden Vorkämpfer des deutschen Schachs, Siegbert Tarrasch,

 

                                

Foto wikipedia.com

 

andererseits, repräsentierte das zum 50jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef I. in Wien ausgetragene Turnier zu sehr eine sich im Glanze dynastischer Grösse sonnende Donaumonarchie, um wirklichen Stoff für mythologische Grösse zu ergeben.

 

                                

Stadthalle und  Turniergebäude Hastings

Foto: endgame.nl

 

Zum anderen aber ist Hastings 1895 zum wichtigsten Turnier des 19. Jahrhunderts besonders deshalb geworden, weil es eine Zeitenwende im Schach markiert:

Wilhelm Steinitz hatte einige Monate zuvor seinen Weltmeisterschaftstitel in  einem Zweikampf gegen den jungen Emanuel Lasker verloren.

                                 

1894

Foto: sc-hpboeblingen.de

 

Die Suprematie des neuen Weltmeisters war in der Schachwelt jedoch noch nicht anerkannt, zumal unter anderem auch der ebenfalls noch junge Deutsche Siegbert Tarrasch, der gerade 1894 in Leipzig den vierten grossen Turniersieg in Folge errungen hatte, den WM-Titel ganz natürlich für sich beanspruchte.

 

Das Turnier:

Herausragende Spieler in Hastings 1895

 

                                     

Lasker

           

                                 

 

Steinitz

 

                                 

                                              

Tschigorin

 

                              

Hastings markiert dabei auch das Ende englischer Schachdominanz und brachte den Advent einer neuen Generation wie Pillsbury, Schlechter, Teichmann und Janowski.

 

  

                               

 

Pillsbury

 

                       

Schlechter      

 

 

                                                   

Teichmann

 

 

Der dritte Grund, weshalb Hastings 1895 zum Synonym für das herausragende Turnier des 19. Jahrhunderts geworden ist, liegt sicherlich auch in dem von Horace Fabian Cheshire (1854-1922)

verfassten Turnierbuch, das in vorbildlicher Manier Vorgeschichte, Entstehen und Ablauf des Tuniers darstellt und unter anderem auch die Bildnisse sämtlicher Teilnehmer des Hauptturnieres bringt:

 

                            

 copyright chessantiquarian.com

Hastings 1895 

Horace Fabian Cheshire

 

Cheshire publizierte nicht nur sämtliche 230 Partien des Turniers (statt 231, denn in der siebzehnten Runde erschien von Bardeleben gegen Pillsbury nicht zur Partie, weshalb Pillsbury die Partie kampflos gewann), sondern brachte auch Kurzbiografien sämtlicher teilnehmenden Spieler. Cheshire sorgte dafür, dass zwölf der besten Spieler die Kommentare zu den Partien erstellten und zwar so, dass kein Meister eine von ihm selbst gespielte Partie zur Glossierung erhielt.  

 

Fortsetzung folgt im 2. Teil.

 

Sitges (Barcelona), im Oktober 2011

 


 
 

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Samstag, 15. Oktober 2011

Der Baron und der Dorfbewohner

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 13.10.11

 Bild: literaturatlas.de

 

    

Bild: Augsburger-allgemeine.de  

 

Es erzählt die Legende, dass ein eingebildeter deutscher Baron die Bewohner seines Ortes so unterwarf, in dem er jeden Bürger zum Schachspiel zwang und sich selbst als den besten Spieler des Landes bezeichnete.

 

 

                                

Gemalt von Renaut de Montaubanvers 1462-1470

                                                   

Eines Tages kam ein junger Student wieder zurück in sein Heimatdorf, der sich während seiner Studienzeit auch mit dem Schach beschäftigt hatte und sich nach gewisser Zeit schon mit starken Spielern messen konnte.

 

Als er von den "schachlichen" Erniedrigungen seiner alten Freunde aus dem Dorf erfuhr, welche der hochnäsige Baron ihnen zufügte, vereinbarte er eine Partie mit dem Tyrannen.

 

Als nun beide Kontrahenten sich gegenübersassen, hatte sich das ganze Dorf um das Schachbrett versammelt, um die Züge genau verfolgen zu können.  

 

                   

Miniatur von Juan de Carrion (16. Jahrhundert)

 

Vor Beginn bot der arrogante Baron seinem Gegner eine Figur als Vorteil an, was er aber strikt ablehnte.

 

Der Student begann die Partie:

1. Sc3

Der Baron lächelte leicht und meinte:

1….e5 2. Sf3

"Aber, mein Sohn, wissen Sie nicht, dass man erst einmal das Spiel mit den Mittelbauern eröffnen soll?"

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

2…d6 3. d4

"Ich habe immer noch Zeit, meine Mittelbauern zu ziehen, machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen und spielen Sie weiter,"

antwortete der Student.

 

3…Sc6 4. d5 Se7 5. e4 f5 6. Lg5

 

"Das ist ein Fehler, sehen Sie nicht, dass sich der Läufer wieder zurückziehen muss?" sagte der Baron.

 

                

Gemalt von Elke Rehder

 

6….h6 7. Lh4 g5

"Sehen Sie nicht, was ich vorher gesagt habe? Jetzt ist Ihr Läufer verloren," rief der Baron.

8. Sxe5

"Sie spielen zu hastig, junger Mann, nun werden Sie obendrein noch den Springer verlieren!" stellte der Baron fest.

9…..dxe5

"Jetzt", sagte der junge Mann, "werde ich Ihnen ein kleines Schach geben."

 

9. Dh5+

 

                              

 

9. ….Kd7 10. Lxg5

                     

"Bravo, junger Mann, gut gesehen. Sie spielen eigentlich gar nicht so schlecht wie ich dachte, bis jetzt haben sie nur eine Figur verloren."

 

10. …Lg7 11. Lb5+ Kd6 12. Le3 f4

 

"Weiter, viel weiter weg müssen Sie Ihren Läufer ziehen!"

sagte der Baron.

 

13. Lxf4

 

"Ah, Sie schenken mir noch eine Figur, die ich auch nehmen werde."

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

 

13….exf4 14. e5+

Der Gesichtsausdruck des Barones veränderte sich, in dem er meinte:

"Sie haben ziemlich viel Glück!"

 

14….Kc5 15. Sa4+ Kxb5

 

"Vielen Dank! Eine weitere Figur für mich" äusserte sich der Baron voller Freude.

 

16. De2 + Kxa4

 

"Sind Sie denn verrückt? Sie haben mich enttäuscht. Sehen Sie denn nicht, dass Sie kaum noch Figuren besitzen, um meinen König matt zu setzen?"

17. Dc4+

 

"Ich werden Sie mit Hilfe meiner armen Bauern matt setzen", erwiderte der Student.

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

17….Ka5 18. b4+ Ka4 19. Db3+ Kb5 20. a4+

"Was für eine Hitze heute", stöhnte der Baron mit grimmigem Gesicht.

20…..Kb6 21. a5+ Kb5 22. c4+ Ka6 23. b5 und matt!

 

 

 

Schlussfolgerung:

 

Der Stolz und Hochmut im Schach, wie im Leben, sind schlechte Wegbegleiter.

 

                   

Gemalt von Nicolas Sphicas

 

Misstraue, wenn Dein Gegner die Figuren "verschenkt" und spiele stets mit grösstem Respekt.

Nachsatz: Sollte sich ein verstorbener oder noch lebender Schachspieler angesprochen fühlen, wäre das eine Laune des Schicksales.

 

 

Quelle: Buch "Ajedrez Esencial" von Editorial Paidotribo

 

Sitges (Barcelona), im Oktober 2011


 
 

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Sonntag, 9. Oktober 2011

Leonid Stein – der sowjetische Computer

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 15.09.11

    

 

Foto chessbase.com

 

Leonid Stein wurde am 12. November 1934 in Kamenets- Podolski (Ukraine) geboren und verstarb in Moskau am 4. Juli 1973 im frühen Alter von 38 Jahren.

 

 


Kamenets-Podolski

 

Die ersten Schritte in dem Leben des Leonid Stein waren recht schwierig. Als der 2. Weltkrieg begann, war sein Heimatort der erste, der von den Nazi-Truppen überfallen wurde; verbunden mit den Entbehrungen für alle Bürger, die vom Krieg direkt berührt wurden.

Unter äussersten Schwierigkeiten gelang es auch der Familie Stein zu fliehen und in Lvov unterzukommen, jedoch unter ärmlichsten Bedingungen.

Die Freunde von Leonid Stein erinnern sich, dass er ein vor Hunger abgemagertes und kränkliches Kind war und auch schlechte Noten in der Schule hatte.

Stein erlernte das Schachspielen mit 10 Jahren und fing an,  langsam, aber stetig sein Schachniveau zu verbessern.

Sein erster Schachlehrer war Alexey Sokolsky,

 

 


der ihm dazu verhalf, dass er im "Palast der Pioniere" in Lvov unter vielen jungen Schachspielern seine Kenntnisse erweitern konnte.

 

Nach Beendigung des Krieges kehrte die Familie Stein wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurück.

 

Wie berichtet wird, war das Spiel von  Leonid Stein anfänglich recht unregelmässig, da er wohl nicht in der Lage war, sich 100%ig auf die Partie zu konzentrieren, doch er verstand und analysierte die jeweilige Position mit absoluter Perfektion.

Die Umsetzung dieser Begabung in die Tat dauerte eine gewisse Zeit, aber dann mit vollem Erfolg.

 

Man sagte von ihm, dass er wohl "Röntgen"- Augen haben müsse, da er eigentlich "alles sah", was auf dem Brett geschah.

Er spielte mit unglaublicher Geschwindigkeit, so dass er oft nur 15 oder 20 Minuten für eine ganze Partie brauchte.

Aufgrund seiner Schnelligkeit, die Varianten jedes Zuges zu berechnen, wurde ihm der Beiname "der Computer Stein" gegeben.

Immer wieder wurde erzählt, dass Leonid Stein niemals ein Schachbuch durchgearbeitet hätte, aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Er las kein Buch, weil ihn das schnell ermüdete. Es gibt Personen, die nicht mehr als zwei Seiten eines Buches an einem Stück lesen können, weil es ihnen zu langweilig wird.

Allerdings änderte Leonid Stein später seine Einstellung, da er einsah, dass er sich doch der schachlichen Literatur intensiv widmen musste, um sein Eröffnungsrepertoire zu erweitern und  sich mit den Grossen der Welt messen zu können.

 


Foto junglekey.fr

 

Im Jahre 1954 begann er mit dem 3-jährigen Wehrdienst. Während jener Zeit konnte er das eine oder andere Turnier spielen, aber nur gegen Spieler, die auch beim Militär waren.

Er siegte 1955 und 1956 (jeweils geteilter 1. und 2. Platz) bei den Meisterschaften der Roten Armee.

Allerdings warf er 1958 das Handtuch wegen eines Streites mit dem ukrainischen Schachverband, da er beim Kartenspielen erwischt und somit gegen die "sportliche Disziplin" verstossen hatte.

Er entschloss sich, nie wieder Schach zu spielen!

 

 

                               

 

Karikatur ymlp.com

Aber, wie das Leben so manchmal spielt, das Schach liess ihn innerlich nicht mehr los, und er kehrte an das Schachbrett zurück.

Bis zum Ende der 50iger Jahre gelang es ihm zwar, zu den besten Spielern der Ukraine aufzurücken, doch kam sein Durchbruch erst im Jahr 1961 und zwar für die Schachwelt ziemlich überraschend, als er bei seiner ersten Teilnahme an einer UdSSR-Meisterschaft sich den 3. und 4. Platz teilte und für das Interzonenturnier qualifizierte.

 

                      

Foto chessgames.com

                 

Die Tradition dieses Turnieres war für die Debütanten ein wahres Martyrium aufgrund der hochkarätigen Besetzung mit den Grossmeistern Petrosjan, Tal, Smyslow, Geller usw.

Aber Leonid Stein wusste sich zu behaupten und schnitt bemerkenswert gut ab.

 

In Stockholm 1962 (nach diesem Turnier erhielt Leonid Stein den Grossmeistertitel verliehen) gelangte er auf den geteilten 6. und 7. Rang, was eigentlich einer Qualifikation für das Kandidatenturnier gleichkam, doch hatte die FIDE wegen der Übermacht der sowjetischen Spieler die Regeln geändert, so dass man den nächstplatzierten Paul Benkö aus den USA nominierte.

 

Stein fing an, durch seine glänzenden Ergebnisse und seinen agressiven Spielstil zu begeistern. In seinen Partien waren immer wieder spektakuläre Kombinationen zu sehen, so dass er bald weltweit eine hohe Anzahl von Schachanhängern hatte, die immer gern einen Angriffsspieler bevorzugten.

 

Im Jahre 1963 gewann er zum ersten Mal die russische Meisterschaft, dann wieder 1965 und 1966 (jeweils ungeteilter Sieger).

 

In gewisser Hinsicht darf  Stein als eine ausgesprochen tragische Gestalt des modernen Schachs bezeichnet werden, denn es passierten ihm die gleichen Missgeschicke wegen der neuen FIDE-Paragraphen beim Interzonenturnier in Amsterdam 1964.

 

                  

 

1966 in La Habana mit Bobby Fischer

 

Foto: 3.bp.blogspot.com

 

Beim  Interzonenturnier von Sousse (Tunesien) 1967 teilte er Platz 6 und 8. Es musste ein Stichkampf der drei Spieler auf diesem Rang ausgespielt werden, um den letzten Platz für die Kandatenkämpfe vergeben zu können.

Demzufolge spielte Stein mit Reshevsky und Hort 1968 in Los Angeles ein Dreierturnier.

In der letzten Runde in Führung liegend, unterlag er Hort und Reshevsky kam weiter.

Er galt ab dieser Zeit bis zu seinem frühen Tod als einer der besten Spieler der Welt.

 

Auf dem nachstehenden Foto (eines seiner letzten Bilder aus dem Jahre 1973), erkennt man aber schon den körperlichen Verschleiss aus seinen über 20 Jahren Turnierpraxis, obwohl die Aufnahme leicht "verschwommen" ist:

 

 

Foto: ajedrezcanarias.com

 

 

Schachlaufbahn von Leonid Stein

Es sind alle Turnier aufgeführt, an denen Leonid Stein teilnahm:

 

Einzel-matches

Die statistischen Ergebnisse sind:

280 Siege, 332 Remise  und  79 Niederlagen

mit einem Satz von 64,5 % .

Dieser Durchschnitt wird wie folgt berechnet: Die Summe von Siegen und Remisen (:2), geteilt durch die Summe aller gespielten Partien.

Nachstehend das von Chessmetrics erarbeitete Spielerprofil:

Chessmetrics Player Profile: Leonid Stein

Born:  1934-Nov

Died:   1973-Jul

Best World Rank: #3 (5 different months between the April 1966 rating list and the June 1967 rating list )

Highest Rating:  2759 on the September 1966 rating list, #4 in world, age 31y10m

Best Individual Performance:    2767 in Moscow, 1967, scoring 11/17 (65%) vs 2684-rated opposition 

 

Hier noch eine sehenswerte Partie aus seinen Anfangsjahren:

STEIN vs PETROSJAN Meisterschaften der USSR 1961 –

Stein,L – Petrosjan,Tigran [C18]

 

Kommentiert von NM Hebert Pérez García

 

1. e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 Se7 [Die übliche Variante ist 4...c5]

5. a3 Lxc3+ 6.bxc3 c5

7. Dg4 Sf5 [Die von Petrosjan eingeschlagene Linie ist weniger gebräuchlich als 7...Dc7]

8. Ld3 h5 9.Df4 Sc6 [Zu jener Zeit war 9. D…h4 die Modevariante. Jedoch würde Weiss einen leichten positionellen Vorteil erreichen mit: 10.Se2 Dxf4 11.Sxf4 Se7 oder 10.Sf3 Dxf4 11.Lxf4.]

10. Se2 [Auch ist 10.Sf3 möglich.]

10…Sce7 11.Sg3 Sg6?! [Dieser Zug führt Schwarz in eine schwierige Lage. Es wäre auch die Variante 11...c4 12.Axf5 Cxf5 13.Cxf5 exf5 14.a4+/= etc. zu erwägen gewesen.]

12.Dd2 Ad7 [Vielleicht wäre genauer gewesen, mit  12...c4!? fortzusetzen.]

13. Tb1 [Leonid Stein, getreu seines unternehmerischen Stiles, zieht es vor, die Spannung aufrecht zu halten. Die Option war 13.Cxf5 exf5 14.Tb1 c4 15.Ae2+/= und hätte eine gute Stellung gesichert.]

13…Tb8 [Wahrscheinlich konnte man hier einen Bauern wegen einer aktiveren Stellung und zwar mit:13...Sfe7 !? und wenn jetzt 14.Txb7 h4 15.Se2 h3 16.g3 Dc8 17.Tb1 c4 mit gewissen Verteidungsmöglichkeiten.]

14.0-0 [oder 14.Sxf5 exf5 15.Le2+/=]

14…c4 [Spielbar wäre 14...Sfe7]

15. Le2 Sxg3 16.fxg3! h4

17. Lg4 Obwohl GM Eduard Gufeld und der Meister E.Lazarev diesen Zug in ihrer Monographie über Leonid Stein loben, scheint uns dieser Zug nicht als der beste, wenn wir dagegen den interessanten Zug 17.De3!? betrachten. In der Tat wird der Läufer eine entscheidene Rolle übernehmen, aber was hier geschah, konnte vermieden werden.]

17…hxg3 18.hxg3 [Folgende Fortsetzung wäre solider gewesen: 18.h3 La4 19.Tb2 Dh4 20.Tf3 etc.]

18…De7 [Vorsichtiger wäre 18...La4!?] 19.a4!? Lxa4

20. Ta1 b5 [ oder 20...Dd7]

21. La3 Dd7 22.Tf2 Tb7 23.Taf1 Dd8

24. Dd1! [ Ein starker Zug, der gefährliche Drohungen erzeugt mit latenten Opfern auf den Feldern "e6" o "f7".]

24…Th6 ? [Ein schwerer Fehler, der einen brillanten Schluss seitens des unvergesslichen Leonid Stein ermöglicht. Schwarz hätte den Bauern zurückgeben und ein Gegenspiel versuchen sollen mit 24...b4 !? 25. cxb4 (25.Lxb4 Dg5 26.Df3 Sf8+/-) 25...Sf8+/- etc. Es überrascht uns, dass die Kommentatoren E. Gufeld und E. Lazarev keine Bemerkung zu diesem kritischen Augenblick des Kampfes machen.]

25. Lc1 [Auch gewann direkt 25.Lxe6 ! 25...fxe6 26.Dg4 Te7 27.Lc1+-]

25…Th7 [25...Th8 26.Lh5+- etc]

26. Axe6 ! [Der entscheidende Schlag, schon seit längerem von Weiss geplant.]

Schwarz gibt auf. [wenn 26...fxe6, käme 27.Dg4 und gewinnt.] 1-0

 

 

Endstellung:

 

Zum Nachspielen:

 

http://www.chessgames.com/perl/chessplayer?pid=16149

 

Das letzte Turnier seiner Karriere fand 1973 in Las Palmas statt:

 

 

 

Foto ajedrezcanarias.com

 

Hier auf dem Bild gegen Tigran Petrosjan

 

Sein nächstes Ziel war das europäische Mannschaftsturnier.

Als der Tag der Abreise der sowjetischen Mannschaft kam, um nach England zu reisen, erlitt Leonid Stein einen Herzinfarkt und starb wenige Stunden später.

 

Anmerkung:

Aus den Überlegungen von Gary Kasparov ist zu entnehmen, dass

Leonid Stein zusammen mit Mikhail Tal und Boris Spassky

("Das Trio der Intuition bzw. des Einfühlungsvermögens") zu den drei Spielern gehörten, die die Entwicklung zum modernen und dynamischen Schach erlaubten und sogar in dieser Hinsicht die Figur von Mikhail Botvinnik überflügelten, wobei sie neue Konzepte entwickelten zu der Ausgewogenheit der Figuren, der strategischen Bedeutung, die Bewertung der Position und die Dynamik der Figuren.

Einige Jahre später kommentierte Eduard Gufeld in einem Gespräch mit Gary Kasparov über Leonid Stein:

"Du solltest wissen, dass Stein im Jahre 1973 stärker war als Anatoly Karpov."

 

Foto chessbase.com

 

Nun noch ein Foto seiner letzten Ruhestätte auf einem Moskauer Friedhof:

 

Courtesy Rob Bijpost, Holland

 

Quellen: ajedrezdeataque.com, ajedrezcanarias.com, Wikipedia.org

 

Sitges (Barcelona), im September 2011

 


 
 

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Franz Kafka und das Schach

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 22.09.11

Simultanvorstellung Capablanca Oktober 1911 in Prag, an der
Franz Kafka teilgenommen haben soll.

(Volkszeitung vom 22.10.1911)     Foto: nss.cz

 

Franz Kafka

 (* 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich-Ungarn;

† 3. Juni 1924 in Kierling – heute Stadtteil von Klosterneuburg –, Österreich; selten auch tschechisch František Kafka) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der aus einer bürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilie stammte.

Seine Hauptwerke bilden neben drei Romanen bzw. Romanfragmenten (Der Prozess, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.

 

                                   

Deckblatt gemalt von Elke Rehder

Nachstehend ein "link" zu weiteren, wohl einzigartigen malerischen Interpretationen über Kafkas Werke von der Künstlerin Elke Rehder:

 

      http://www.elke-rehder.de/Franz_Kafka.htm

 

Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seinen erklärten Willen von Max Brod, einem engen Freund und Schriftstellerkollegen, veröffentlicht.

Seither zählen sie zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur mit vielfältigen, anhaltenden Wirkungen.

 

                            

Franz Kafka – Fotografie aus dem Atelier Jacobi, 1906

 

Text:

Es ist nicht allgemein bekannt, dass Franz Kafka Schach gespielt hat.

In Kafkas Schach-Bibliothek befanden sich u.a.:

"Das Endspiel im Schach von Hans Fahrni"

"300 Endspiele von Henri Rinck"

"Handbuch des Schachspieles von Bilguer

 (8. Auflage, bearbeitet von Karl Schlechter)

"15 ausgewählte Partien des Turnieres Karschau 1918 

  von Jacques Mieses"

 

Es gibt allerdings hierzu keinen Hinweis in seinen Tagebüchern.

 

Es ist anzunehmen, dass er m Oktober 1911 in Prag an einer Simultanvorstellung des damaligen kubanischen Wunderkindes José Raúl Capablanca

 

 

Foto: cpbchess.blogspot.com

teilgenommen hat.

Bekanntlich gewann Capablanca das Meisterturnier im Frühjahr desselben Jahres in San Sebastian vor der gesamten Weltelite (ausser Dr. Emanuel Lasker, der verhindert war).

Die Veranstaltung wurde von dem Prager

"Dobrusky Schach Klub"

 

                              

Publisher: Sachovni Klub Dobrusky

 

geleitet und in den Räumen des Restaurants "U.Vejvodu" abgehalten.

 

Nachstehend seine Partie:

 

Simultanpartie in Prag 10.1911

 

J.R. Capablanca – Franz Kafka

1.e4 c5 2.Sf3 Sf6 3.e5 [3.Sc3 d5 4.exd5 Sxd5 5.Lc4 (5.d4 e6 6.Sxd5 Dxd5 7.Le3 cxd4 8.Dxd4 Dxd4 9.Sxd4 a6 10.0–0–0 Ld7± siehe Perlis,J-Nimzowitsch,A/ Karlsbad 1911 (0–1)) 5...e6 6.0–0 Le7 7.d4 Sxc3 8.bxc3 0–0 siehe Spielmann,R-Nimzowitsch,A/ San Sebastian 1911 (0–1)] 3…Sd5 4.Sc3 Sxc3 5.dxc3 d5 [5...Sc6 6.Lc4 e6 7.Lf4±] 6.Lf4 [6.exd6 exd6 7.Lc4 Le7 8.0–0±] 6…Lg4 7.h3 Lh5

 

 

[7...Lxf3 8.Dxf3 e6 9.0–0–0²] 8.e6!! (A) Kafka vermerkt: ‚Ein Pfeil ins Herz'. Die schwarzen Pläne werden vollkommen durcheinander gebracht, wovon der Führer der schwarzen Steine sich nicht mehr erholt. 8…fxe6 9.Lb5+ Sc6 10.g4 Lg6 [10...Lf7 war besser 11.Se5 Db6 12.De2 g6 13.0–0–0 Lg7 14.Lxc6+ bxc6 15.Sxf7 Kxf7 16.The1 e5 17.Lxe5±] 11.Se5 Db6 12.De2

 

12…Lf7 [12...Le4 13.f3 g5 14.Lxg5 Lg7 15.fxe4 Lxe5 16.exd5 Lg3+ 17.Kd2 Td8 18.c4 a6 19.Lxc6+ Dxc6 20.Tad1 Dc7 21.Kc1+-] 13.0–0–0 Lg8 [13...c4 14.Sxf7 Kxf7 15.The1 Sd8 16.Ld7 h6 17.Df3 Kg8 18.Txe6 Sxe6 19.Dxd5 g6 20.Lxe6+ Kh7 21.h4+-] 14.The1 0–0–0 [14...a6 15.La4 0–0–0 16.Lxc6 bxc6 17.c4!+-] 15.Lxc6 bxc6 16.c4!

 

 

16…h6? Nach diesem Zug geht die Partie auf ein schnelles Ende zu. Schwarz hat aber auch keine Hoffnung mehr [16...g6 17.Td3 Td6 18.Tb3 Da6 19.Ta3 Db7 20.Sxc6 Txc6 21.Tb3 Tb6 22.De5+-] 17.Sg6 Th7 18.Td3 Lf7 19.Tb3 Da6 [19...Lxg6 20.Txb6 axb6 21.Dxe6+ Kb7 22.Dxg6+-] 20.Tb8+ Kd7 21.De5 Txb8 22.Dc7+ Ke8 23.Dxb8+ Kd7 24.Sxf8 und matt:

 

                                        

Endstellung

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Im Alter von 38 Jahren war Franz Kafka für einen kurzen Moment in seinem Leben auf der schachlichen Ebene für die allgemeine Öffentlichkeit sichtbar.

Er nahm in diesem Jahr (1921) an seinem ersten offiziellen Schachturnier in Prag teil

 

 

und belegte den 9. Rang.

Schach wurde allmählich immer häufiger in der westlichen Welt international gespielt – nach der Unterbrechung durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Ein starkes Turnier hatte Richard Réti in Göteburg 1920 gewonnen.

Die Verhandlungen  über einen WM-Kampf zwischen

Dr. Emuanel Lasker und José Raúl Capablanca gipfelten in dem berühmten Treffen in La Habana 1921.

Vielleicht war es das weit verbreitete Interesse an diesem Spiel und die Popularität des neuen kubanischen Meisters, die Kafka veranlassten, sich an der Stadtmeisterschaft zu beteiligen.

Davor hatte er in einem "Dobrusky"-Klubturnier 1916 gespielt, ein kleineres Turnier 1917 in Prag, das er mit 7 von 10 möglichen Punkten vor Mitovsky und Kautsky gewann.

Schliesslich nahm er noch einmal 1922 an einem Klubturnier in Prag teil, wobei er einen der mittleren Plätze belegte.

 

Einige von Kafka notierten Spiele haben überlebt und befanden sich zunächst im Familienbesitz, später zusammen mit seinem persönlichen Archiv aus Sicherheitsgründen in einem schweizer Banktresor.

Er hinterliess gleichzeitig seine zu den Partien entwickelten Gedanken und auch einige Karikaturen verschiedener Schachgegner.

1961 wurden diese Notierungen mit Genehmigung der Erben der Bodleian Library in Oxford übertragen.

 

 

Später wurden sie von einem Schachamateur entdeckt und in einem Artikel veröffentlicht, der aber leider nicht die gewünschte Beachtung fand.

 

Wenn man im Nachhinein dem Beweis für den "schachspielerischen Abschnitt" im Leben Kafkas  nachgeht, stellt man fest, dass er  als ein starker Klubspieler bzw.- meister einzustufen war.

 

Wie Franz Kafka    

Foto: schmitt-rink.de

selbst äusserte, war das Schach für ihn eigentlich nicht mehr als eine kurzfristige Befriedigung und Befreiung von den täglichen Sorgen.

Seine Partien zeigen jedoch eine strategische Tiefe und Individualität, allerdings fehlte der "gewisse Glanz".

Nun darf man aber auch nicht "kombinatorische" schachliche Feuerwerke von einem Schriftsteller erwarten, der unter Depressionen litt und später von der unheilbaren Tuberkulose-Krankheit betroffen wurde.

Das Schachspiel – eine Form der Aktivität, der er sonst nur gelegentlich frönte – zeigte jedoch, dass er sich gern in diese Ruhe versetzte, in der er zeitweilig noch geistig frisch und kreativ war.

 

                                 

Gemalt von Elke Rehder

 

Obwohl sein Ableben ihn für immer "zum Schweigen veranlasste", haben seine Worte und Schriften diese ewige Stille überwunden.

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Nachstehend noch seine Grabstätte mit Mutter und Vater.

Die quergestellte kleine Platte am unteren Rand des Grabsteines erinnern an seine drei Schwestern, die in einem Konzentrationslager umgekommen waren.

 

 

              

New Jewish Cemetery Prague                     

Foto: flickr.com

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Quelle: Gustav Skämt, Schweden

Anmerkung: Es sieht so aus, dass vorstehende Quelle manipuliert wurde. 

Bis zur Klärung lassen wir diesen Artikel aber noch stehen.

Sitges (Barcelona), im September 2011


 
 

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