Schach Praline Pos1

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Kann Weiß gewinnen ???

Samstag, 27. Oktober 2012

Die schlechte Erziehung des Curt von BARDELEBEN

 
 

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über Schach und Kultur von Frank Mayer am 26.10.12

**************************************************************************************** Schach ist seit jeher ein Gentleman-Spiel oder zumindest wurde bzw. wird diese Eigenschaft von der Mehrheit berücksichtigt. Allerdings haben auch die besten Spieler hin wieder einige Aussetzer des guten Benehmens und verletzen die grundlegenden Regeln der Höflichkeit: Händeschütteln am Anfang und Ende, oder zumindest das Spiel ordentlich aufgeben, wenn man in eine aussichtslose Position gerät.
Aber hier haben wir ein Beispiel dafür, wie man sich nicht benehmen soll. In der  bekannten Partie zwischen Wilhelm Steinitz und Curt von Bardeleben, der den Schönheitspreis  bei dem Hastings Turnier 1895 erhielt, ereignete sich ein mehr als bedauerlicher Vorfall anlässlich der großartigen Partie des Begründer des modernen Schachs. William Steinitz                                 vs.          Von Bardeleben Hastings 17.8.1895
1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-c4 Lf8-c5 4. c2-c3 Sg8-f6 5. d2-d4 e5xd4 6. c3xd4 Lc5-b4+ 7. Sb1-c3 7. … d7-d5?! 8. e4xd5 Sf6xd5 9. 0-0! Lc8-e6 10. Lc1-g5 Lb4-e7 11. Lc4xd5! Le6xd5 12. Sc3xd5 Dd8xd5 13. Lg5xe7 Sc6xe7 14. Tf1-e1 f7-f6
15. Dd1-e2?!  Dd5-d7 16. Ta1-c1 c7-c6? 17. d4-d5!! c6xd5 18. Sf3-d4 Ke8-f7 19. Sd4-e6 Th8-c8 20. De2-g4! g7-g6 21. Se6-g5+!                             Kf7-e8 22. Te1xe7+!! Ke8-f8! 23. Te7-f7+! Kf8-g8! 24. Tf7-g7+! Kg8-h8! 25. Tg7xh7+! 1-0 Endstellung 

 

Zum Nachspielen: 

 

1. Steinitz vs Von Bardeleben      1-0      25      1895         Hastings (England)        C54 Giuoco Piano

 

Steinitz, der diese Partie selbst als die beste seines Lebens ansah, fand eine besonders tiefe und ästhetische Gewinnkombination.

Nachdem Schwarz eine unmerkliche Ungenauigkeit in der Eröffnung begangen hatte, blieb sein König unrochiert in der Mitte stehen.

Steinitz gelang es, mit glänzender und seiner hohen Meisterschaft dokumentierten Zügen den Sieg herbeizuführen.

 

Trotz seines fortgeschrittenen Alters zu der damaligen Zeit (immerhin schon fast 60 Jahre alt), führt er die Partie, die mit einem Qualitätsopfer beginnt und den schwarzen König auf seine lange Reise in den Tod schickt.

Hier sah von Bardeleben schon, was auf ihn zukam: die unvermeidliche Niederlage.

 

Anstatt nun aufzugeben, erhob er sich von seinem Stuhl und verließ den Raum, ohne ein Wort zu sagen, und kehrte auch nicht mehr zurück.

Nachdem die Bedenkzeit abgelaufen war, konnten die ungeduldigen Zuschauer und selbst Steinitz diese Haltung weder glauben noch verstehen.

 

Der Weltmeister zeigte aber danach den erstaunten Augen der Zuschauer die Folgezüge bis zu einem glasklaren Matt.


26. Kg8 27..Tg7+ Kh8 [27... Kf8 6.Sh7+] 28. Dh4+ Kxg7 29.. Dh7+ Kf8

30.. Dh8+ Ke7 31.. Dg7+ Ke8

 

 

32.Dg8+ Ke7 33. Df7+ Kd8 34. Df8+ De8 35. Sf7+ Kd7 36. Dd6++

 

Das Publikum applaudierte minutenlang angesichts einer solch herrlichen Kombination.

Beifall und Jubel für Steinitz und Demütigung für von Bardeleben – im doppelten Sinn.

 

P.S. Diese Partie begeisterte und beschäftigte Generationen von Schachspielern.

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Sitges (Barcelona), im Oktober 2012


 
 

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Montag, 22. Oktober 2012

Das Schach- oder König-Spiel

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 22.10.12

****************************************************************************************************************************************************** Gustavus Selenus (Dannenberg * 1579 – Wolfenbüttel + 1666)  *********************************************************************** Gustavus Selenus ist das Pseudonym von Herzog August II von Braunschweig-Lüneburg, das er bei der Veröffentlichung seiner Abhandlung über das Schachspiel verwendet unter dem Titel "Das Schach- oder König-Spiel" .  Als das siebte und jüngste Kind von Heinrich III von Braunschweig-Lüneburg wurde er am 10. April 1579 in Dannenberg (Niedersachsen) geboren. *********************************************************************** ****************************************************************************************************************************************************** Gustavus Selenus public domain *********************************************************************** Als Herzog seit 1635 war er einer der gelehrtesten Fürsten seiner Zeit, ein Verfechter und Schutzherr der Künste und Wissenschaften, Sammler und Mäzen. Er gründete die Bibliothek Augustea, die umfangreiche herzogliche Bibliothek in Wolfenbüttel und hatte den Verdienst, den Wiederaufbau des Landes nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zu unterstützen.
Er starb am 17. September 1666 im Alter von 87 Jahren in Wolfenbuettel. *********************************************************************** Bibliothek Augustea *********************************************************************** ****************************************************************************************************************************************************** public domain  Das DasDas                  "Das Schach- Das Schach- oder König-Spiel" – Leipzig 1616 ist das erste Lehrbuch des Schachspieles in seiner heute gespielten Form, und es ist eine Übersetzung und Erweiterung des ersten theoretischen Schachbuches in deutscher Sprache überhaupt. *********************************************************************** ***************************************************************************************************************************************************************************************************************************** ***********************************************************************Bild: llb.detmold.de 

Vieles aus dem Text ist die großartige Übersetzung und Erweiterung der Arbeit von Ruy López de Segura, Verfasser des spanischen Buches „Libro de Axedrez", aufgelegt 1561 in Alcalá, der als „Vater der Schachtheorie" gilt.
"Documento de Invención liberal y arte del Juego del Ajedrez"

(Dokument der freien Erfindung und Kunst des Schachspieles).

 

Das Werk teilt sich in vier Bücher auf, basierend auf einer tiefen und systematischen Form, mit Kupfer-Gravuren verziert. Die Sammlung von Anekdoten und Extrakten wurde durch eine intensive und aufwendige Suche in den Büchern der herzoglichen Bibliothek zusammengestellt. Beigefügt ist eine Anleitung im Anhang zur Beschreibung eines mittelalterlichen Spieles

„Rythmo-Machia".


Jakob Henry Sarratt, als einer der besten englischen Spieler seiner Zeit, veröffentlichte auch in London im Jahre 1817 eine Abhandlung über die Arbeiten von Gustavus Selenus.

Diese Ausgabe und andere der alten Meister, die etwas oberflächlich bearbeitet waren und zudem nur Teilübersetzungen enthielten, trugen dem Herausgeber seitens der Zeitgenossen einige Kritik ein. Jedenfalls machte Sarratt die seit langem vergriffenen Schriften den Schachinteressierten aber wieder zugänglich.

 

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Quelle: Archeologia Scacchistica – Personaggi e Autori.mht

Sitges (Barcelona), im Oktober 2012


 
 

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Sonntag, 14. Oktober 2012

Wie hart ist das Leben – 3. Teil

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 13.10.12

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Ludek Pachman(n)

1924  -  2003

 Foto: ebay.com

Erneut der Freiheit beraubt zu sein, war ein fürchterlicher Schlag für Pachman, so dass er seine Hungerstreiks fortsetzte. Eines Nachts, überdrüssig und kollabiert, versuchte er einen Selbstmord, in dem er kopfüber aus seiner Schlafkoje sprang. Die Folgen waren u.a. drei beschädigte Wirbel des Rückgrates, eine Verletzung, die ihn permanent hinken liess und unerträgliche Rückenschmerzen verursachten. Pachman hat nie zugegeben, dass es ein Selbstmordversuch war und behauptete, es nur ein Sturz gewesen.
Diese traurige Geschichte führte zu einem Ende, als die tschechische Regierung ihm die Freiheit anbot.  Als Gegenleistung sollte er auf jegliche politische Aktivität verzichten und keine Interviews den ausländischen Medien geben.

 

Er akzeptierte, doch seine Rückkehr in die reale Welt war nicht gerade idyllisch. Pachman scheiterte, irgendwie Arbeit zu finden – es ist nicht notwendig, die Ursachen zu erklären – und obendrein wurde er unter 24-stündige Beobachtung gestellt. Ludek und seine Familie konnten mit der Hilfe von Freunden leben, aber die Situation war unhaltbar geworden. So begann die Suche nach juristischen Wegen (auch durch Vermittlung der FIDE) um auszuwandern.

 

Sein ständiger Druck auf die Regierung, ein riskantes Manöver, das ihn wieder ins Gefängnis gebracht haben könnte, hatte erstaunlicherweise Erfolg,  und er durfte mit seiner Familie die Tschechoslowakei verlassen.

 

Pachman begann die Reise im Jahre 1972, die ihn weg von der Tschechoslowakei führte. Es war der Ort Solingen (Bundesrepublik Deutschland) ausgewählt und eine Odyssee voller Probleme wegen den tschechischen Behörden, die viele Formalitäten verlangten und ihn in eine echte Angst versetzten, wieder verhaftet zu werden, weil er den „Versuch unternahm, die Grenze nach Deutschland zu überqueren".

 

Der Präsident des Schachclubs Solingen hatte alles vorbereitet und vermittelte ihm und seiner Familie die notwendigen Papiere und ein Haus, um dort zu leben. Er und seine Angehörigen wurden deutsche Staatsbürger mit einer leichten Änderung seines Nachnamens in Pachmann.

 

Ein historisches Bild 1979

Prof. Friedrich Schwenkel von der Universität Hamburg erklärt

Ludek Pachmann einen der ersten Schachcomputer, gegen den er dann

spielte und gewann.

Foto: chessbase.com

 

Nach dieser harten Erfahrung, die sich mehr als vier Jahre hinzog, nahm er seine Schachlaufbahn wieder auf. Er schaffte es dann aber nicht mehr, sein früheres Spielniveau zu erreichen und spielte nicht mehr so glanzvoll.

 

 

1996

 Foto: chessbase.com

 

Pachman nahm weiterhin an einer Reihe von Turnieren in Deutschland  teil und blieb bis kurz vor seinem Tod aktiv, der am 6. März 2003 eintrat.

Es ist üblich, die Artikel auf dieser Seite mit einer herausragenden Partie des Protagonisten zu beenden, so dass wir uns an ihn als grossen Meister erinnern können, der lebend in den Kessel der Hölle gedrängt wurde, aber – wenn auch übel zugerichtet – wieder an die Aussenwelt kommen konnte.


PACHMAN vs. DONNER

 

Jan Hein Donner

Foto: eebc.net

Match Tschechoslowakei gegen Holland, 1955

Pachman, Ludek – Donner, Jan Hein [A24]
NLD-CSR Rotterdam, 1955

 

- kommentiert von NM Hebert Pérez García                                    

1.c4 g6 2.Sc3 Lg7 3.g3 Sf6 4.Lg2 0-0

5. e4 e5 ?! Gemäss Ludek Pachman ist es bei diesem Schema für Schwarz besser, mit c5 und Sc6 fortzusetzen.

 

6. Sge2 d6 7.0-0 Sfd7 ?! Eine zweifelhafte Idee. Konsequenter war: 7…Sc6 zu spielen.

8. d3 f5 9.exf5 gxf5 10.Le3 [auch ist der Zug 10.f4 richtig.]

10…Sf6 11.Dd2 c6

12. h3 Sh5?! [Besser war hier 12...Le6, obwohl nach 13.b3 Dd7 14.f4 Sa6 15.Tad1 hat Weiss einen leichten positionellen Vorteil.]

 


13. f4 De8 [13...Sa6] 14.Kh2 Dg6

15. De1 [ Wahrscheinlich war 15.b4 eine geeignetere Idee in dieser Stellung. Allerdings dachte Pachman, dass die Überdeckung des g3-Bauern notwendig war.]

15…Sd7 In der Tat war hier 15…Sa6 vorzuziehen.

16.Td1 [ Interessant ist die Option 16.Df2!?]

16…Kh8 17.d4 [Pachman lobte den Textzug mit einem Ausrufungszeichen. Nach unserer Meinung ist die Variante 17.Af3 Tg8 18.Df2 Af8 19.Tg1 etc. vielleicht etwas stärker.]

17…Tg8?! [Intuitiv dachte Pachman, dass die Variante 17...e4 18.g4 fxg4 19.Sxe4 gxh3 20.Lf3 vorteilhaft für ihn war, weil sie für Weiss Linien öffnete. Wir glauben, dass Schwarz nach 20…Sdf6! Ein gutes Spiel hat.]

18. Df2 [Besser ist 18.fxe5 dxe5 19.Df2 Tf8 20.dxe5 Sxe5 21.b3+/= ]

18…Lf6 [Zu beachten wäre auch 18...e4!?]

19. dxe5 [oder auch 19.fxe5 dxe5 20.Lf3 etc.]

19…dxe5 20.Td6 exf4

21. Sxf4 ! Eine unangenehme Überraschung für Schwarz, wie GM Ludek Pachman kommentiert. Wirklich ein energischer Zug!]

 

 

21…Sxf4 [Auch hätte die Zugfolge 21...Dxg3+ 22.Dxg3 Sxg3 23.Tfd1 etc. den weissen Vorteil verhindern können.]

22. Lxf4 Df7 23.Te1 Lg7 24.Tde6 Sf8 [Besser war 24...Sf6]

25. Te7 Dxc4? [Ein Fehler, der die Partie kostet. Es war notwendig: 25...Dg6]

 

 

26. Txg7! [ Auf eine brillante Weise beendet GM Ludek Pachman die Partie.]

 

26…Txg7 [Auch dient nicht 26...Kxg7 wegen 27.Te7+ (oder gemäss Pachman, 27.Le5+ Kf7 28.Se4 +-) 27...Kf6 28.De3 Se6 29.Ld6 Kg6 30.b3 und Weiss gewinnt.]

27. Te8 Kg8 [Verliert 27...Df7 wegen 28.De1 Tg6 29.Te7 Te6 30.Le5+ +-]

28. Ld6 Tf7 29.De3 f4 30.De5 +- [Der Textzug oder 30.gxf4 entscheiden die Partie.]

 

 

30…Tf5 31.Txf8+! Txf8 32.Dg5+ und Schwarz gab auf. 1-0

Zum Nachspielen:

http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1104814

 

GM Ludek Pachman wählte diese Partie aus für sein Buch "Meine 100 besten Partien und meine Probleme". Seine Wahl ist vollkommen berechtigt. Es war eine herrliche Partie.

Sein Dossier:

 


Active years of Ludek Pachman (total number of games in the database: 1629)

Graphik: chessbase.de

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Quelle: www.ajedrezdeataque.es

 

Sitges (Barcelona), im Oktober 2012


 
 

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Freitag, 12. Oktober 2012

Wie hart ist das Leben – 2. Teil

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 08.10.12

                                                

Ludek Pachman(n)

* 1924   + 2003

Foto: interajedrez.com

 

 

Die tschechische herrschende Klasse dachte schon lange über eine neue Form des Kommunismus nach, nicht so straff geführt und nach außen offener, mit einer Wirtschaft, die das Land in Richtung Westen orientieren sollte.

 

Als die Regierung einige Reformen vorschlug, gab es eine schnelle Reaktion aus Moskau, denn diese Veränderungen waren für die Warschauer-Pakt-Mächte untragbar, so dass nach mehreren nicht beachteten Warnungen die sowjetische Armee in Prag einmarschierte. Die Besetzung dauerte ein paar Monate, und den Sowjets gelang es, die reformistische Splittergruppe abzuwürgen, so dass sich das Wasser wieder beruhigte … aber nicht das Gedankengut der tschechischen Bevölkerung, die während dieser Zeit vorsichtig gegen die Invasoren rebellierten, mit konstanten Demonstrationen und Kundgebungen (manchmal von Panzern umgeben).

 


   

Foto: datum.at                                         Foto: intra.fdr.at

Bilder des „Prager Frühlings": friedlicher Widerstand

1968

Pachman gehörte zu den Unzufriedenen, einen Aspekt, den er nie leugnete.

Diese Einstellung hatte nicht sofort Folgen, und er erlitt auch keine Repressalien dank seiner vorherigen Leistungen in der Partei und der Anerkennung als Schachmeister.

 

Aber im Laufe der Zeit begann man, ihn zu überwachen und schließlich wurde er wegen Äußerungen über den Präsidenten der Kommunistischen Partei verhaftet. Hier begann seine Qual, als er sah,  dass sein Leben in der Gefangenschaft auseinander fiel.

Zunächst waren Pachman und seine Familie ruhig, denn die Anklage war nicht so ernst und sein Ruhm als Schachspieler half ihm dabei.

 

Aber die Zeit verging und die Isolierung wuchs in dem Augenblick, als er in eine Zelle mit schlechteren Bedingungen gesperrt wurde.

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

Offensichtlich versetzten der Freiheitsentzug und die Unsicherheit Pachman in einen tiefen Pessimismus, der ihn zu einer drastischen Entscheidung führte:

Er begann einen Hungerstreik. Ludek blieb hart und nahm mehrere Tage lang keine Nahrung auf, so dass er in kurzer Zeit 17 Kilo Gewicht verlor. Als er aber an die Grenze seiner Kräfte stiess, sah er sich gezwungen, den Hungerstreik ohne positive Ergebnisse aufzugeben.

 

Seiner Familie gelang es, ihm ein Schachspiel zu besorgen, das mehr als ein Geschenk war. Die Zeit, die er mit dem Schach verbringen konnte, war wie eine Flucht zu deuten, wobei er über die Gefängnismauern in ein Universum fliegen konnte voller Kombinationen und Angriffe auf die gegnerische Rochade. So konnte er für eine gewisse Zeit vergessen,  wo er in Wirklichkeit war.

Gemalt von Elke Rehder

 

Die folgenden 14 Monate brachte man ihn in Untersuchungshaft, wo er in mehrere Hungerstreiks trat, die seinen Gesundheitszustand noch weiter verschlechterten.

 

Schließlich wirkte doch der ausgeübte Druck.

 

Ludek Pachman wurde freigelassen, aber unter strenger Überwachung gestellt, und man verbot ihm, an internationalen Schachturnieren teilzunehmen.

 

 

Foto: 3.bp.blogspot.com

 

 

Später wurde ihm sogar untersagt, an nationalen Turnieren und Fernschachturnieren teilzunehmen.

Die Behörden versuchten durch diese Massnahmen, dass er in Vergessenheit geriet und machten jeglichen Kontakt zum Westen unmöglich.

Seine ihm verbliebene Beziehung zum Schach verringerte sich auf einzelne Fernschachpartien, so dass im Grunde genommen seine Karriere zu Ende ging, zumindest auf dem Niveau, das er in der Vergangenheit erreicht hatte. Die folgenden Monate waren eine ständige Verfolgung seiner Person; er wurde öffentlich schikaniert, bis man ihn wieder inhaftierte.

Gemalt von Elke Rehder

 

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Fortsetzung folgt im letzten und 3. Teil.

 

Quelle: ajedrezdeataque.es

 

Sitges (Barcelona), im Oktober 2012

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Sonntag, 7. Oktober 2012

Boris Spassky: No one to Blame; I have to Re-Start My Life from Nothing

 
 

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via CHESS NEWS BLOG: chessblog.com von Chess Blog Admin am 06.10.12

Chess blog for latest chess news and chess trivia (c) Alexandra Kosteniuk, 2012

Hi everyone,


We had told you about the sad story of former World Chess Champion Boris Spassky having been allegedly kidnapped. (World Chess Champ Boris Spassky in Hospital; Was He Kidnapped?). We are glad he is safe and wish him a speedy recovery.

Finally, it is Boris Spassky who speaks out himself. On 2 October, Boris Spassky gave an interview to the Russian TV First Channel and Whychess editor Vlad Tkachiev. The 10th world champion spoke of his health situation, his family problems and his move to Moscow. Russian speakers can watch this video interview for which Tkachiev has also prepared an English transcript.






How do I feel? Better. Both my legs are now OK, and I am walking somewhat better than before. I am trying to think positively. I am thinking about my chess school. I would like to attend the winter session.

I left Russia for France in 1976. It was not an easy decision, because I was at war with the Soviet Sports Comittee. The main problem was that in this period, I lost the right to choose my tournaments. I received invitations from all over the world, but the Sports Committee refused to send me to tournaments. Consequently, when I arrived in France, I felt happy, and I started to play everywhere that I felt was necessary and important. I started my chess path in France from the beginning, from nothing. Now, too, I have returned to the beginning and must start everything over again, because I have nothing. At the moment, fortunately, a sponsor is helping me, who is paying for my rehabilitation and helped me get out of France. So, one can say that I have again made "long castling", from Paris to Moscow.



I would not say that I ran away. It was my desire to return to Russia, because my time in France had run its course. It was time to start a new stage. I understood it was time to leave, because serious dangers had arisen, both to my health and, one could say, to my morale.

Is it really the case that someone wanted me dead? It is quite possible. I was isolated. Perhaps I was partly to blame as well. I could have been more active. The medications I was taking stopped having a positive effect, and I wanted to improve the process of my recovery.

I was also very, very unhappy with the actions of my sister Iraida. Because she, as they say, "meddled with things she knew nothing about". I don't understand her motives for doing this. Nor do I understand my wife's motives. But there is nothing terrible about this – OK, I don't understand. So be it. With Boris, my youngest, I prefer to be a fair distance. He has his own life, and it is quite successful. He is a successful businessman. I have long since ceased to be a businessman, and I don't want to become one.
Q:Even so, I have to ask this, as far as I understand, your son filed a complaint with the police, alleging you had been abducted, and that when he finally found you in the Moscow clinic, after some searching, you told him you had no memory of how you had come from Paris to Moscow. Is that true?

I would rather let that be on his own conscience and let him answer for it. I refused to speak to him about it. But I would not dare to accuse anyone of any evil designs against me, because to do that, you need to have some concrete reason, and we must take responsibility for our own words. So I try to be very careful in this respect. When I felt that my treatment had stalled, I was a little worried about this and I wanted to improve conditions, so that the road to recovery would be open. I am quite content with my position in Moscow now, I will continue in the new rehabilitation treatment centre. I repeat, I must start everything again from nothing. But I am not frightened of that. I am not frightened of poverty. I am frightened only of poverty and illness together. So, I am not going to count on him. If we shoud find a suitable basis for communication, thank God. I do not wish to fight with anybody. That seems unnecessary to me. We are all mortal and we can all make mistakes. One must be tolerant.
Q:But what about the fact that you have been accused of being senile – doesn't this offend you?

Yeah, you know, this was said. But I do not mind: there could have been even more serious charges made. It's not my responsibility. I answer for my own actions and words, let the others do the same for theirs. I'm ready to devote some time to getting some justice restored, to avoiding offence, himiliation, etc.

Q:And finally: I read a few interviews recently with you about your case. Still, as the French say, "cherchez la femme" – some say that in this case there is another woman involved.

There certainly ought to be another woman!

Q:Do you still follow chess tournaments that are going on?

I try to do so.

Q:How far have you got in working on your book My Chess Life?

Unfortunately, this requires a lot of work. My book of memoirs will be called My Chess Path, and will trace my chess journey, from A to Z.

Starting from the Leningrad Pioneer Palace?

Even earlier, from when I learnt to play.

Can we say how far along the path you are? One half perhaps, or two thirds?

I would say somewhere, like…four eighths (smiles)

Do you see some parallels between your fate and that of your friend and opponent, Bobby Fischer?


Well, the parallel is that, if you take for example my internal war, the war within my house [in France], …then it ended with the sale of my property. Fischer also had his small archive, located in a place in Pasadena, and at some point, this was robbed and his property sold [Presumably a reference to Fischer's claims about his storage box of Mexican comics and other stuff, which was sold off after he apparently failed to pay the bill – Translator]. But you know about this better than I do – it was quite recent.

And something similar happened to you?

Even worse. But that's not the issue. [Long pause] I don't see specific moments that are parallel between Fischer's fate and mine. The only thing is kidney trouble. He also had trouble with his kidneys. I took his death very badly, the death of Fischer…


From Alexandra Kosteniuk's
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Sunday tactic review

 
 

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via Susan Polgar Chess Daily News and Information von Susan Polgar am 07.10.12


White to move. What is the best continuation for White?

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Chess Daily News from Susan Polgar

 
 

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Dienstag, 2. Oktober 2012

Bobby Fischer besucht Tal im Krankenhaus

San Cristobal chess tactic

 
 

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via Susan Polgar Chess Daily News and Information von Susan Polgar am 01.10.12

Black to move. How should black proceed?

Source: ChessToday.net
Chess Daily News from Susan Polgar

 
 

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