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Dienstag, 10. Januar 2012

Der Opferkönig von Bremen – Dr. Carl Hartlaub

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 10.01.12

                           

 

                        Courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires

 

 

 

Dr. Carl Hartlaub

(* 12. Oktober 1869 in Bremen   + 17. Mai 1929 in Bremen)

 

der bekannte deutsche Schachspieler,

 

hatte den Rechtsanwaltberuf ergriffen und nahm eigentlich nur als Amateur an mehreren Schachturnieren seines Landes teil.

 

Das Interesse an seiner Person hat u.a. damit zu tun, dass er noch zu seiner "schachlichen Zeit" den romantischen Stil des 19. Jahrhunderts pflegte.

 

Dr. Carl Hartlaub beschäftigte sich in seiner Jugend vorzugsweise mit Schachkompositionen, wobei manche seiner Probleme sogar in Schachzeitschriften veröffentlicht wurden.

 

Das Auftreten bei Turnieren war eigentlich recht spät und zwar mit 40 Jahren, wobei ihm aber im Alter von 35 Jahren das Kunststück gelang, den damaligen Weltmeister

Dr. Emanuel Lasker anlässlich einer Simultanpartie zu besiegen.

 

Siehe:

1. Hartlaub vs Lasker     1-0      17    1908    GER Tour sim    C42 Petrov Defense

 

Erst ab dem Jahre 1905 machte er sich im Nahschach auf sich aufmerksam.

Er gewann in freien Partien gegen starke Meister wie etwa

Curt von Bardeleben (Köln 1905), Richard Teichmann (Hamburg 1909) und Paul Saladin Leonhardt (Hamburg 1910).

 

Manchmal verlor er ziemlich rasch gegen schwächere Gegner, was an seinem riskanten Angriffspiel lag, aber andererseits erlaubte dieses "romantische Angriffspiel" sehenswerte Siege.

 

Seine recht spärlichen Beteiligungen an Schachturnieren lag wohl an seinen beruflichen Verpflichtungen, denen er nachkommen musste.

1913 nahm er an einem kleineren Meisterturnier in Hamburg teil, wobei er allerdings auf dem letzten Platz landete, weil er gegen seine 3 Gegner verlor; aber 2 Wochen später gewann er das Turnier von Oldenburg mit 4 Siegen und nur einer Niederlage.

 

Wir sollten sein Schachniveau nicht streng nach den erzielten Plätzen beurteilen, sondern vielmehr seine herrlichen "Opfersiege" in wenigen Zügen bewundern.

Nachstehend ein paar seiner Partien:

 

http://www.ajedrezdeataque.com/02%20Partidas/5_ptos/bloque38/Schaaf-Hartlaub.htm

 

http://www.ajedrezdeataque.com/02%20Partidas/5_ptos/bloque33/Hartlaub-Beharry.htm

 

http://www.ajedrezdeataque.com/02%20Partidas/5_ptos/bloque18/Carls-Hartlaub.htm

 

Das Hartlaub-Gambit wurde nach ihm benannt und sieht wie folgt aussieht:

 

 

Hartlaub-Gambit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Das Hartlaub-Gambit nach den Zügen 1. d2-d4 e7-e5 2. d4xe5 d7-d6

Das Hartlaub-Gambit wird im Englischen als Blackburne-Hartlaub-Gambit bezeichnet. Es entsteht aus dem Englund-Gambit und wird in der Eröffnungssystematik der ECO-Codes unter dem Schlüssel A40 klassifiziert. Das Gambit gilt als nicht ganz korrekt und wird von Spitzenspielern daher nicht mehr gespielt. Im Amateurbereich ist es gelegentlich noch anzutreffen.

 

 

Friedrich Michels schrieb ein wunderbares Buch über Hartlaubs Glanzpartien, 1. Auflage 1919, 2. Auflage Leipzig 1923

 

Wenn dieses Werk nicht existiert hätte, wären Hartlaub und seine brillanten Partien wohl in der Schachgeschichte versunken.

Betrachtet man die Leichtigkeit, mit der Hartlaub tiefe Kombinationen hervorzauberte, kann man zweifellos auf ein Naturtalent schliessen.

Wenn sich Hartlaub wesentlich früher mit dem Turnierschach befasst hätte und ein Berufsspieler geworden wäre, würden wir ihn heute noch viel mehr schätzen.

 

So bleibt uns aber zumindest sein Beiname:

 

       "Der Opferkönig von Bremen in steter Erinnerung"

 

 

             

 

 

  Bremen um die damalige Jahrhundertwende

 

 

Quelle: Julián Alonso Martín

 

Sitges (Barcelona), im Janaur 2012


 
 

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