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Foto: liveinternet.ru
Levente Lengyel (* 13. Juni 1933 in Debrecen) ist ein ungarischer Schachmeister
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von Javier Cordero Fernández
Betrachten wir heute eine Reihe von Kunstgriffen auf einem Schachbrett, um sich in verzweifelten Situationen noch zu retten. Denn das Schach ist ein Spiel, wo nichts ist, wie es scheint, und wo nichts unmöglich ist.
Die Grenzen stellt nur unser eigener Geist.
Der Meister solcher Leistungen war der ungarische Spieler Levente Lengyel, ein Schachspieler mit ruhigem Stil, ein Liebhaber von Remisen und kein Freund von Risiken, aber im Jahr 1964 gelangen ihm bei zwei hochinteressanten Partien wunderbare Kombinationen, um der Niederlage zu entkommen.
Lengyel,
wie Harry Houdini (* 24. März 1874 als Erik Weisz in Budapest; † 31. Oktober 1926 in Detroit war ein US-amerikanischer Entfesselungs- und Zauberkünstler österreichisch-ungarischer Herkunft),
Bild: collider.com
ausgestattet mit einer besonderen Fähigkeit, seine Gegner zu überraschen, schaffte er es, zwei schon verlorene Partien auf höchstem Niveau noch mit der Pattregel zu retten.
Dieses Thema ist bei Kompositonen von Endspielen und künsterlischen Studien öfters zu finden. In Turnierpartien sind solche Stellungen selten zu sehen, zumal wenn und weil nur eine begrenzte Denkzeit vorhanden ist.
Lassen Sie uns einige Lebensabschnitte des Spielers betrachten.
Lengyel war kein Unbekannter im Schach, im Gegenteil, er wurde regelmässig zu großen europäischen Turnieren eingeladen und in Ungarn selbst war ein hoch angesehener Spieler.
Er nahm mit der Nationalmannschaft an sechs Olympiaden teil, gewann den IM-Titel im Jahr 1962 und wurde GM im Jahre 1964 (das Jahr, in dem er zwei Aufgaben verwirklichte: den Schach- und Pattmeister).
Er errang mehrere bedeutende Siege im Laufe seiner Karriere:
• Ungarische Meisterschaft 1962, die er sich mit Portisch teilte, aber im Tie-Break (3'5-1'5) verlor.
• Turnier 1968 Solingen zweifellos seine größte Errungenschaft:
Siehe Tabelle:
• Bari Turnier 1972, mit 8 Punkten von 11 möglichen.
• Reggio Emilia Turnier 1972, mit 7 von 11 möglichen Punkten.
• Virovitica Turnier mit 9 Punkten aus 13 möglichen.
Er erzielte weitere herausragende Leistungen und erreichte den zweiten Platz in vielen Turnieren: insbesondere anlässlich der Zonenmeisterschaft 1962 und der ungarischen Landesmeisterschaft von 1963.
Vielleicht ist es seine Gleichmässigkeit, die ihn am besten definiert. Er nahm immer mit dem Ziel an einem Turnier teil, welches ihm einen Ehrenplatz ermöglichte, und er belegte fast nie einen Platz im unteren Teil der Tabelle.
Wir haben schon erwähnt, dass er ein solider Spieler war, ein harter Gegner, um gegen ihn zu gewinnen. Wenn er den taktischen Bereich vielleicht noch besser beherrscht hätte, wären ihm sicher noch günstigere Ergebnisse möglich gewesen.
Seine höchste historische Elo-Zahl war 2.628 und sein bestes Turnierergebnis hatte er in Belgrad 1969 mit 2.704 Punkten.
Bis 2002 spielte er noch Turniere, aber offensichtlich auf einem niedrigeren Niveau.
Lassen Sie uns sehen, warum wir dieser Artikel schreiben. Beginnen wir mit dem ersten Kunstgriff gegen einen der besten Spieler in jener Zeit:
Lajos Portisch – Levente Lengyel, Málaga 1964
Diagramm:
Weiss steht auf Gewinn, denn zwei Mehrbauern sind genug, um bequem die Partie zu Ende zu bringen.
Aber mit dem nächsten Zug, verdirbt Portisch alles:
1.f4
Es gab mehrere gültige Alternativen, aber dieser Zug stellte sich als ein bitterer Irrtum heraus.
Nachstehend sehen wir, wie Lengyel mit meisterhaftem Geschick die Stellung nutzt:
1 … Dg4 + 2.Kh6 Dg5.
Es gibt keine andere Wahl, als die Dame zu nehmen, und der schwarze König steht im Patt.
Diagramm:
Dieses erste Meisterpatt zeigt uns, dass es im Schach immer Mittel gibt, sich aus verzweifelten Situationen zu retten. Im Gegensatz dazu meinte sein Gegner sicher: „Welch ein böses Patt!".
Die Partie zum Nachspielen:
http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1113112
Lengyel überraschte nochmals die Welt einige Monate später wieder gegen einen starken GM.
Die Ähnlichkeiten zwischen beiden Partien sind unglaublich, denn es wiederholt sich die Anzahl der Figuren:
Dame und 3 Bauern gegen Dame und einen Bauer.
Dieses Mal ist die Kombination jedoch noch komplizierter und erwies sich grösster Schönheit.
Der ungarische Meister spielte bei diesem Anlass einer seiner brillantesten Partien, zumindest was das Finale angeht:
Aleksandar Matanovic – Levente Lengyel, Budapest 1964
Diagramm:
Auch hier ist die Lage hoffnungslos, aber …
1.De6 + Kf8 2.f6
scheint keine sehr gute Idee zu sein, weil dem schwarzen König kein Fluchtweg mehr bleibt.
2 … Df4 + 3.Kg1 Dc1+ 4. Kf2 Df4+ 5. Ke2 d3+
6. Kxd3 Dd4+
doch Lengyel erreicht wieder eine überraschende Pattstellung, die Matanovic ratlos machte.
Diagramm:
Beide Partien wurden bei wichtigen Turnieren gespielt, so dass sie um so wertvoller sind.
Partie zum Nachspielen:
http://www.tabladeflandes.com/visor_global/Matanovic-Lengyel-1964.html
Wir denken, dass es nicht viele Spieler gibt, die sich zwei solcher meisterhaften Pattstellungen rühmen können, die sich bei Turnierpartien zwischen Grossmeistern und in so kurzer Zeit ereigneten.
Aus diesen beiden Partien kann man die Schlussfolgerung ziehen: Sie sollten sich nicht einer Entspannung hingeben, wenn Sie an einem Brett sitzen, denn die Entspannung ist der Vorabend einer Niederlage.
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Pattstellung
Gemalt von Elke Rehder
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Quelle: ajedrezdeataque.com
Sitges (Barcelona), im Janaur 2013
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