Schach Praline Pos1

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Kann Weiß gewinnen ???

Donnerstag, 28. Juni 2012

Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach (Astana, Kasachstan)

 
 

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via SCHACH - TICKER von admin am 28.06.12

1. bis 11.7.2012
Gesetzte Spieler:
01. Magnus Carlsen 2835 02. Teimour Radjabov 2784 03. Sergey Karjakin 2779 04. Alexander Morozevich 2769 05. Vassily Ivanchuk 2764 06. Alexander Grischuk 2761 07. Veselin Topalov 2752 08. Peter Swidler 2741 09. Boris Gelfand 2727 10. Shakhriyar Mamedyarov 2726
Je zwei Spieler kommen vom Veranstalter dazu. Schnellschach:
Kazhgaleyev, Murtas 2595 Ismagambetov, Anuar 2478 und Blitz: Jumabayev, Rinat 2556 Kotsur, Pavel 2548
Jeweils drei Spieler, die sich vom 1. bis 4.7. im Semi-Finale qualifizieren, kommen noch hinzu.
Foto: Regierungsviertel von Astana (Quelle: Wikipedia)


 

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Freitag, 22. Juni 2012

Morphy das erste Schach-Wunderkind

 
 

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via SCHACH - TICKER von admin am 21.06.12

Vor 175 Jahren geborener Amerikaner verzückte Europäer

Von Hartmut Metz

Paul Morphy gilt nicht nur als erstes Wunderkind im Schach – mancher Experte hält den vor 175 Jahren geborenen New Orleaner auch bis heute für den genialsten Schachspieler aller Zeiten. Dafür spricht, dass seine historische Weltranglisten-Zahl von 2 824 Elo (unter Berücksichtigung der späteren Inflation) ihn weit vor alle anderen stellt. Doch unabhängig von dieser Spekulation ist sicher: Der am 22. Juni 1837 geborene Amerikaner stieg wie sein amerikanischer Landsmann Bobby Fischer (1943-2008) rasch auf am Schach-Firmament, leuchtete hell – und verglühte tragisch als gebrochener Mann.

Mit zehn Jahren erlernte Morphy das königliche Spiel. Mit zwölf bezwang das Kind bereits den auf Gastspielreise befindlichen ungarischen Meister Johann Jakob Löwenthal mit 1,5:0,5, obwohl ihm sein Vater nur das Spiel nach der sonntäglichen Bibelstunde erlaubte! Beim ersten großen Wettkampf, dem Amerikanischen Schachkongress 1857 in New York, deklassierte der 20-Jährige den berühmten Louis Paulsen im Finale mit 6:2. Weil er in Louisiana noch nicht als volljährig galt, durfte Morphy trotz seines in Rekordzeit abgeschlossenen Jura-Studiums kein Amt als Advokat antreten. So brach der Jurist nach Europa auf, um sich zunächst in England mit den Stärksten zu messen. Der führende Meister und Theoretiker, Howard Staunton, wich dem Kräftemessen 1858 aus. Mehr Mut bewiesen Thomas Wilson

Barnes, Löwenthal und Henry Bird. Die Sensation aus den Kolonien, die die Laien mit Blindpartien ohne Ansicht des Brettes verzückte, ließ dem Trio keine Chance. Löwenthal schlug sich beim 4:10 noch am achtbarsten. Anschließend zog Morphy weiter nach Paris, um Daniel Harrwitz und vor allem Adolf Anderssen mit 8:3 niederzuhalten. Der Breslauer galt seit seinem Sieg beim ersten großen Schachturnier 1851 als weltbester Spieler. „Wer mit Morphy spielt, lasse jede Hoffnung schwinden, dass derselbe in irgendeine noch so fein angelegte Schlinge gehen werde", schrieb Anderssen nach seiner Schlappe bewundernd (Fortsetzung am nächsten Samstag).

Eine brillante Partie gelang Morphy 1858 in London gegen Bird.

W: Bird S: Morphy

1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 f5?! Ein typischer Zug für die romantische Phase des Schachspiels, während der Angriff alles war. Heutzutage würde kein Großmeister mehr so offen spielen. 4.Sc3?! 4.exf5 e4 5.Sg5 Lxf5 6.Sc3 Sf6 7.f3! De7 8.fxe4 h6 9.Le2 Lg6 10.Sf3 Sxe4 11.Sd5 Df7 12.Sf4+- bringt Schwarz schon gehörig in die Bredouille und ist im höheren Sinne bereits verloren. 12.Se3 Sf6 13.0–0 Sc6 14.d5 Se7 15.c4 überzeugt ebenfalls. fxe4 5.Sxe4 d5?! Sf6 6.Sxf6+ gxf6 ist solider. 6.Sg3?! 6.Sxe5 dxe4 7.Dh5+ g6 (Ke7? 8.Df7+ Kd6 9.Sc4+ Kc6 10.Sa5+ Kb6 (Kd6 11.Lf4 matt) 11.Db3+ Kxa5 12.Db5 matt) 8.Sxg6 Sf6 9.De5+ Kf7 10.Sxh8+ Kg8 11.Lg5 Lg7 12.Lxf6 Lxf6 13.Dxe4 Kxh8 14.0–0–0 Sc6 15.c3 und Weiß steht auf Gewinn. e4 7.Se5 Sf6 8.Lg5 Ld6 9.Sh5?! Spätestens jetzt darf der Nachziehende mit seiner Position zufrieden sein. In der Entwicklung liegt Schwarz nicht mehr zurück und verfügt über ein starkes Zentrum. 9.Dd2 0–0 10.0–0–0 führt zum Ausgleich. 0–0 10.Dd2 De8! 11.g4? 11.Lxf6! geht noch mit knapper Not: Dxh5 12.Le2 Df5 13.Lh4 c5 14.Lg4 e3! 15.fxe3 De4 16.Lxc8 Txc8 17.Sf3 cxd4 18.0–0–0 Sc6 19.a3. Sxg4 Lxe5! ist noch stärker. 12.dxe5 Sxg4 13.Dxd5+ Le6 14.Dxb7 Dxh5 15.Dxa8 Dxg5 und Weiß kann aufgeben. 12.Sxg4 Dxh5 13.Se5 Sc6 14.Le2 Dh3 15.Sxc6 bxc6 16.Le3 Tb8 17.0–0–0 Morphy leitet nun eine der bezauberndsten Überführungen der Schach-Geschichte ein. Txf2!! Le6 mag korrekter sein – im Vergleich zu dem Turmopfer entbehrt dieser unspektakuläre Zug aber jeder Ästhetik. 18.Lxf2 Bird muss den Turm nehmen. Da3!! Die Dame schwingt beschwingt auf den Damenflügel, um der feindlichen Majestät auf den Leib zu rücken. 19.c3 19.bxa3 verbietet sich natürlich wegen des sofortigen Matts durch Lxa3. Dxa2 20.b4 20.Dc2 Lf4+ (Txb2 21.Dxb2 La3 reicht genauso) 21.Td2 e3 22.Lxe3 Lxe3 23.Ld3 Lxd2+ 24.Kxd2 Txb2 mit Gewinnstellung. Da1+ 21.Kc2 Da4+ 22.Kb2? 22.Kc1 leistet mehr Widerstand. Lf5! 23.Le1! (23.Le3? Lxb4! 24.cxb4 Txb4 25.Dc2 Da3+ 26.Kd2 Tb2 27.Dxb2 – 27.Tc1 erweist sich als schlechter: c5! 28.dxc5 d4 29.Lxd4 e3+ 30.Lxe3 Lxc2 – 27…Dxb2+ 28.Ke1 Da3 29.Kf2 sollte für Schwarz etwas besser sein angesichts der Dame und fünf Bauern für zwei Türme und Läufer) e3! 24.Db2 a5! 25.Tf1 Le4 26.Ld3 axb4 27.Lxe4 dxe4 28.Tf5 (28.c4 e2) Ta8 29.cxb4 e2 30.Td2 Da1+ 31.Dxa1 Txa1+ 32.Kb2 Txe1 und gegen die Umwandlung des e-Bauern in eine Dame gibt es kein probates Mittel mehr. Lxb4 23.cxb4 Txb4+ 24.Dxb4 Dxb4+ 25.Kc2 25.Ka2 Lf5 26.Le1 Da4+ 27.Kb2 e3 28.Tc1 Dxd4+ 29.Ka3 c5 30.Lc3 De4 31.Thd1 d4 und die Bauernmasse marschiert. e3! 26.Lxe3 Lf5+ 27.Td3 27.Ld3 Dc4+ 28.Kb2 Lxd3. Dc4+ 28.Kd2 Da2+ 29.Kd1 Oder 29.Ke1 Lxd3 30.Lxd3 Da1+ 31.Kf2 Dxh1. Db1+ Bird gab auf wegen 30.Kd2 Dxh1. 0:1.


 
 

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Besuch im Zentralen Schachklub von Moskau

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 22.06.12

http://gogolevskiy14.ru/index.php

 

 

Auf der Gedenktafel steht:

 

Der fünfmalige Weltmeister und Gründer der sowjetischen Schachschule Michail Moisejewitsch Botwinnik arbeitete von 1988 bis 1995 in diesem Haus.

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Der Klub wurde 1956 gegründet und ist das Zentrum des Schachs in Russland.
Sein vollständiger Name ist:

Zentraler Schachklub Michail Botwinnik.

 

 

Die Eingangshalle und Treppe zu den beiden Stockwerken

 

                             

Vorraum zu den Spielsälen

 

 

 

 

Turniersaal in voller Aktivität

 

 

 

 

Bebilderte Wände mit Erinnerung an die grossen Meister

 

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Zu verschiedenen Zeiten spielten und lehrten im Klub alle Weltmeister, beginnend mit Botwinnik, Smyslow, Tal, Petrosjan, Spasski, Fischer

(er spielte bei einem Besuch 1958 als 15-Jähriger Blitzpartien gegen sowjetische Großmeister wie Petrosjan, Geller und Wasjukow),

Karpov, Kasparov und Kramnik.

 

Das Haus veranstaltet regelmäßig offene Schachturniere und Blitzturniere, Kinder-Wettbewerbe sowie Seniorenturniere.

Darüber hinaus gibt es dort Gespräche mit den stärksten Großmeistern in Russland, z.B. Morozevich, Karjakin und anderen sowie Vorträge und Simultanvorstellungen.

 

Ende 2001 fand dort eine Runde der Knockout-FIDE-WM statt, die Ruslan Ponomariov (Ukraine) gewann.

 

 

Foto: chessgames.com

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Im Jahre 2011 wurde im Klub das Super Finale der Meisterschaft von Russland für Männer und Frauen abgehalten. 

 

 

 

Bild chesstigers.de

     

 

Final ranking 2011

 

 

Svidler wins his 6th Russia Chess Championship

Tuesday, 16 August 2011

 

 

Foto: http://www.russiachess.org

 

Nachricht aus "The Week in Chess":

Die russische Meisterschaft Superfinale in dem Zentral-Botwinnik Chess Club in Moskau ist vorbei.

Peter Swidler, der den Titel schon am Tage vor der letzten Runde gewonnen hatte, wurde bei der Schlusspartie von Alexander Morozevich geschlagen.
Pjotr ​​Veniaminovich Svidler, geboren am 17. Juni1976 in Leningrad (UdSSR) hat den Titel zum sechsten Mal mit einer Elo-Bewertung von 2.869 bei einem Schlussstand von 7.5 Punkten gewonnen.

Vorher gewann er diesen Titel bereits in den Jahren 1994, 1995, 1997, 2003 und 2008 .

Als herausragende Partie wird die von Wladimir Kramnik bezeichnet, als der Alexander Galkin mit den schwarzen Steinen schlug:

Nachstehend der Verlauf:

 

ALEXANDER GALKIN vs VLADIMIR KRAMNIK  Super Final Rusia 2011

 

por MN Hebert Pérez García

 

                                                             

 

Galkin,Alexander – Kramnik,Vladimir [B07] Rusia Super Final, 2011

1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. f3 c5 4. Se2 [Die polulärste Variante ist: 4. d5 g6 5. c4 Lg7 6. Sc3 0-0 7. Lg5]

 

4….e6 [Der Versuch, schon gleich von Beginn an die Partie zu komplizieren.

Eine Option, die Ausgewogenheit wieder herzustellen ist 4...cxd4 5.Sxd4 e5 6.Sb3 d5 7.Lg5 Le6 8.Lxf6 gxf6 9.exd5 Dxd5 10.Dxd5 Lxd5 11.Sc3 Le6, etc.]

5. Le3 d5 6.dxc5 Sbd7 7.Sbc3 dxe4 8.b4

 


 

8..b6!? [Auch ist möglich 8...exf3 9.gxf3 Le7, aber Kramnik hat das Opfer einer Figur vor, das zu einer sehr komplizierten Stellung führen wird.

Ausserdem ist es eine strategische Notwendigkeit, so schnell wie möglich die weisse Bauernkette auf dem Damenflügel zu schwächen.

Die Gelegenheit scheint uns geeignet, wobei wir uns darauf stützen, dass die Koordinierung der weissen Kräfte augenblicklich nicht ideal ist.]  

 

9.c6

 

9..Lxb4!? (Hier ist der Schlüssel zu dem agressiven Plan von Kramnik!)

 

 

10. cxd7+ Lxd7 11.a3 La5

12. Dd4 De7 [Diese Position richtig zu bewerten, ist äusserst schwierig, aber gibt Schwarz gewisse praktische Chancen, die eine geeignete Verteidung erfordert.

GM Kramnik verhindert die Linien-Öffnung auf dem Königsflügel, um ein machbares Gegenspiel durch Schwarz auf dieser Seite zu verhindern. Das war auch der Grund, warum er nicht 12...exf3 13.gxf3 Tc8 spielte.]

13. fxe4 e5 14.Dd3 0-0 [oder vielleicht 14...Td8 15.Ld2 Lc6]

15. Lg5 [Interessant war auch15.Ad2!? zu spielen] 15…Tac8

16. Lxf6 Dxf6 ?! [Starke Schachprogramme ziehen das Schlagen auf 16...gxf6 !? vor mit guten Möglichkeiten für einen schwarzen Angriff.] 17.0-0-0 Le6 18.Sd5 Lxd5 19.exd5 e4 !? 20. Dd4 Dd6

21. h4 [ GM Alexander Galkin versucht, seinen Verteidigung zu verstärken, in dem er den Turm auf "h1" aktiviert. Möglicherweise würde Schwarz nach 1. Kb2 wie folgt antworten:  21..Tc7 22.Tc1 b5 etc., aber der Widerstand von Weiss scheint stark genug zu sein. Die Idee 21..Tfe8 22.Da4!? e3 23.Td3 begünstigt Weiss.]

21…Dxa3+ 22.Db2 Dc5 23.Th3 e3

24. Tg3 [Die vorgenannten Programme empfehlen, mit 24.Td3 Tfd8 25.Thxe3 Txd5 26.Sd4+/= fortzusetzen.]

24…Ad2+ 25. Kb1 g6 26.h5 Tfe8 27.hxg6 [ oder vielleicht 27.Tg4 Dxd5 28.Sg3 etc.]

27…hxg6 28.Th3 [28.Tg4!?]

28…Te5 ! (Hier wird auf eine listige Art die Mattdrohung von Weiss gebremst, da der Turm nicht genommen werden kann wegen dem vernichtenden schwarzen Angriff auf "c2".)

29. Sc1 [oder vielleicht 29.g4!? Dxd5 30.Sc1 Da5 mit Ausgleich] 29…Lc3

 

                               

30.Db3 ? [Wir gehen davon aus, dass dieser schlimme Fehler unter höchstem Zeitdruck begangen wurde.  Weiss musste hier 30.Da2 Db4+ 31.Db3 Da5 32.Da2 spielen, um auf ein Remis zu zielen.]

30…Te4 31.Sa2 Da5 32. La6 ? [Beschleunigt die Niederlage, aber 32.d6 Tb4 bot auch keine Rettung für die weissen Steine.]

32…Tb4-+ 33.Lxc8 Txb3+ 34.cxb3 e2 35.Sxc3 Dxc3 und Weiss gibt auf: 0-1

Wir empfehlen den geneigten Schachfreunden, auch diese schwierige und faszinierende Partie zu analysieren, vielleicht durch starke Schachprogramme unterstützt.

Nehmen Sie sich ruhig Zeit, um gute Züge auf beiden Seiten zu finden während Ihrer eventuellen Analysen.

Schon jetzt müssen wir bekennenn, dass unsere Betrachtungsweise durch diese Partie bereichert wurde.

Wir zweifeln nicht daran, dass es eine sehr lehrreiche Arbeit sein wird.

Viel Erfolg, liebe Schachfreunde!

 

Zum Nachspielen:

http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1632568

 

 

Am Ausgang befindet sich noch ein Verkaufstisch mit

russischen Schachbüchern

 

Wir dankten dem Führer für seine Freundlichkeit und kauften noch 15 grosse Fotos von russischen Schachmeistern und –meisterinnen, die wir dann unserem Heimatklub

"Club d'Escacs Casino Prado Suburenc de Sitges"

übergaben.

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Quelle:

Anton Kuzin, Moskau

Ergänzungen:

Dagobert Kohlmeyer,Berlin

Sitges (Barcelona), im Juni 2012


 
 

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Samstag, 16. Juni 2012

Baron Albert von Rothschild, Mäzen und Schach

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 16.06.12


 

 

 

 

29. Oktober 1844   +  11. Februar 1911 in Wien

von Javier Fernandez Cordero

 

Gehen wir ein Jahrhundert zurück in der Zeit:

Eine Zeit der ritterlichen Herren, in der die Normen des Verhaltens durch einen strengen Ehrenkodex geregelt waren.

Aber es war auch eine Zeit der tiefen sozialen Ungerechtigkeit, was zur Folge hatte, dass die soziale Pyramide sehr zugespitzt war. (Der größte Teil des Reichtums war unter wenigen Bürgern aufgeteilt.)

Von seiner Geburt an gehörte Albert von Rothschild zum privilegierten Teil der Gesellschaft.

Das Familienunternehmen, verbunden mit dem Bankgeschäft,  wurde vor über einem Jahrhundert gegründet.

 

 

Familienwappen ab 1822

 

 

Als jedoch Albert und seine beiden Brüder das Erbe antraten, herrschten schlechte Zeiten, die sich auch auf das Unternehmen auswirkten.

In der Tat war die Familie Rothschild sehr mächtig, konnte sogar die Teilnahme Napoleons für seine Kriege finanziell unterstützen… und auch seinen Gegner  Wellington. Sie hatten es geschafft, ihre Netzwerke auf andere Länder auszudehnen wie Italien oder Frankreich, wo sie zahlreiche Niederlassungen ihres lukrativen Geschäftes eröffneten …

 

Geld regiert die Welt und ist das größte Instrument der Macht.

 

 

                                               
Bild:
haunebu7.wordpress.com

 

Obwohl Albert der jüngste Bruder war, übernahm er die Führung des  Familienunternehmens.

Er zeigte ein ausserordentliches Talent für Geschäfte, so dass er das Vermögen  und damit auch den Familiennamen wieder herstellte. Mit einem solch florierenden Unternehmen gelang ihnen der „verzwickte" Aufstieg in die obere Gesellschaft  und  im Jahre 1887 wurden sie Mitglieder des österreich-ungarischen Königshofes.

Doch Albert hatte nicht einfach das Bestreben, ein Vermögen anzuhäufen und von den Höflingen anerkannt zu werden.

Als großer Liebhaber der Kunst versuchte er die Finanzierung von Projekten im Zusammenhang mit Wissenschaft oder Kunst zu unterstützen, wobei die Schachkunst bei ihm einen absoluten Vorrang hatte.

 


Foto: blog.chess.com

 

Von seiner Kindheit an, war Albert von Rothschild ein Liebhaber des Schachspieles. Es gibt Hinweise, dass Wilhelm Steinitz

 

 

ihm in jener Zeit Schachunterricht gab.

Durch seine berufliche Verpflichtungen konnte er jedoch das Schach nicht professionell verfolgen, aber er wurde ein starker Amateurspieler.

Nachstehend ein Beispiel einer notierten Partie:

S. Pollack : weiß                Albert von Rothschild: Schwarz

1892 Wien

 

1. e4 / e5 2. Sc3 / Sc6 3. g3  / Sf6  4. Lg2 / Lc5 5. Sge2 / d6 6. h3 / e6

7. 0-0 / Dd7 8. Kh2 / h5 9. d3 /  0-0-0 10. Lg5 / Se7 11. f4 / Sg4 + 12. hxg4 / hxg4 +

13. Lh4 / Sg6 14. f5 / Sxh4 15. gxh4 / De7 16. De1 / Txh4 + 17. Kg3 / Dg5

18. Th1 / Th3 + 19. aufgegeben von Pollack.

Nach 11.f4:

 


Zum Nachspielen:

 

http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1228381

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Als Spieler kam er nicht über das Niveau eines Amateurs hinaus,

aber sein Name wurde bei zahlreichen Anlässen mit Schach verbunden.

 

Er betätigte sich als Sponsor und Organisator der starken Wiener Turniere von

 

http://www.schachchronik.de/einzelturniere/wien1873

 

http://www.schachchronik.de/einzelturniere/wien1882

 

http://www.schachchronik.de/einzelturniere/wien1898

 

http://www.schachchronik.de/einzelturniere/Wien 1903

 

http://www.schachchronik.de/einzelturniere/Wien/1908

 

 

 Man ernannte ihn zum Präsidenten des Neuen Wiener Schach-Clubs ab 1872. Darüber hinaus übernahm er ebenfalls die Schirmherrschaft.

 

Der Wiener Schachklub (ursprünglich Wiener Schach-Club), der von 1897 bis 1938 existierte, war in seiner Blütezeit vor dem Ersten Weltkrieg einer der führenden Schachvereine der Welt. Der Verein war Nachfolger der bereits 1857 gegründeten Wiener Schachgesellschaft und aus deren Fusion entstand der Neue Wiener Schach-Club.

 

 

 

 

Zu Rothschilds Zeiten entwickelte sich dieser Schachverein zu einer Institution mit über 700 Mitgliedern, in einem eigenen zweistöckigen Gebäude, mit mehreren Spielhallen, einem eigenen Restaurant und Mitarbeitern (undenkbar in der heutigen Zeit) .

 

Albert von Rothschild wurde auch Mäzen einiger Spieler; der berühmteste war Ignatz Kolisch, einer der stärksten Schachspieler des neunzehnten Jahrhunderts, den er aus der Armut zog und  in das Bankgeschäft einführte.

Diese Umstände brachten Kolisch sowohl einen ansehnlichen Reichtum als auch eine Anstellung am königlichen Hof. Man verlieh ihm einen Adelstitel, und er nannte sich von da an Ignatz von Kolisch.

 

 

 

 

Schliesslich gab er das Schachspiel auf, um sich ausschliesslich den Geschäften zu widmen.
Wie schon vorher erwähnt, engagierte  sich Baron Albert von Rothschild bei vielen andere Projekten  und wurde zu einem anerkannten und bewunderten Wohltäter und Menschenfreund.

Er war Förderer vieler jüdischer Musiker und Künstler, denen er finanziell bei dem Aufbau und Entwicklung ihrer Karriere half.

Ausserdem finanzierte er den Bau der Wiener Universitätssternwarte

 

 

   Bild: science.orf.at

 

und  als Anerkennung dieser Geste trug ab dann

ein Asteroid (Nº 719)

seinen Namen Albert.

 

Foto: spacewatch.lpl.arizona.edu

 

 

Foto: spacedaily.com

 

 

 

 

 

Im Jahr 1892 finanzierte er den Bau des Rothschild-Krankenhauses in der österreichischen Hauptstadt und gab einer karikativen Stiftung den Namen seiner kurz vorher verstorbenen Frau Bettina.

Es waren die Zeiten der Mäzene und Wohltäter, ein echt goldenes Zeitalter für die Kunst. Erinnern wir uns an dieser Stelle, dass es 6 bildende Künste gab:

 Architektur, Malerei, Bildhauerei, Musik, Vortragskunst (Poesie) und Tanz.

Heute gilt der Film wie als siebte Kunstart,  der ich voll und ganz zustimme.

 

Wenn man nun betrachtet, wie das Schach Wissenschaftler, Künstler und Genies aller Epochen angezogen hat, liegt es eigentlich nahe, dieses Spiel als die „achte Kunst"  zu bezeichnen…

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

 

Man muss zugeben, dass in einigen Sparten die Photographie als die achte Kunst ihr Recht beansprucht und die neunte Kunst für die „Comics" vorzusehen wäre, aber meine persönliche Meinung ist, dass das Schach vor diesen beiden Disziplinen sowohl durch den Schwierigkeitsgrad als auch die Schönheit einzustufen ist.

Albert von Rothschild war einer der vielen berühmten Menschen, der durch die wunderbare Welt des Schachs, eine Welt voller Schönheit, Kunst und Strategie gefangen wurde.

 

 

 

 

Juta Policja (b 1965) et
Mareks Gureckis (b 1974)
Alpha & Omega

 

 

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Sitges (Barcelona), im Juni 2012

 


 
 

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Mittwoch, 13. Juni 2012

Von alten Meistern und jungen Kiebitzen

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 09.06.12

      

 

Gemalt von José Jiménez Aranda
(1837 – 1903)
El Café

 

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Von ÖKM Dr. Paul Meyer:

 

 

GM Erich Eliskases war Altösterreicher.

 

 

Foto courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires

 

Erich Eliskases 1939

 

 

Er wurde 1913 in Innsbruck geboren, wo er auch die Schulausbildung genoss. Zunächst studierte er Welthandel an der Wirtschaftsuniversität Wien, ehe er sein Studium zugunsten des professionellen Schachspielens aufgab.

Als Gewinner der Meisterschaften des großdeutschen Schachbundes war er Mitglied der deutschen Schachnationalmannschaft bei der Schacholympiade 1939 in Buenos Aires/Argentinien, als während des Turniers der Zweite Weltkrieg ausbrach. Nachdem er die deutsche Mannschaft zum Sieg bei der Olympiade (!)

Endstand 1939


 

 

 

Foto: ara.org.ar

 

 

geführt hatte, kehrten er und seine Mannschaftskameraden Ludwig Engels, Paul Michel, Albert Becker und Heinrich Reinhardt nicht mehr nach Europa zurück, sondern begannen ein neues Leben in Südamerika.

Eliskases ließ sich in Córdoba nieder (wo er im Alter von 84 Jahren 1997 auch starb) und spielte in der Folge noch viermal bei Schacholympiaden für Argentinien.

In den siebziger und achtziger Jahren tauchte ich fast täglich im Innsbrucker Stadtcafe auf.

Dort tummelten sich sämtliche Schachgrößen Tirols, darunter viele Studenten aus nah und fern.

Für uns "junge Wilden" war der Spielort des ISK vergleichbar mit Dr. Vidmars "Schachhochschule", dem Cafe Central in Wien.

Bass erstaunt stellte ich als damaliger Student fest, dass da bisweilen eine wahrliche Größe des Weltschachs verkehrte, nämlich der gebürtige Innsbrucker  Erich Eliskases. Zur damaligen Zeit gab es in Österreich nur zwei Schachgroßmeister, eben den aus Tirol ausgewanderten Erich Eliskases und den Kärntner Karl Robatsch:

 

 

Foto: schach.wienerzeitung.at

 

Unser Respekt vor Schachgroßmeistern war immens groß; so gab es beispielsweise 1972 weltweit nur 88 Spieler, die diesen Titel trugen.

 

Erich Eliskases war einer davon, noch dazu Mannschafts- Olympiasieger. Er pflegte in etwa zweijährigem Rhythmus in seine Geburtsstadt am Inn

 

 

Foto imageshack.us

 

Innsbruck 1960

 

 

zurückzukehren und dem örtlichen Schachclub regelmäßig einen Nachmittagsbesuch abzustatten. Ich erinnere mich noch, dass der Großmeister in elegant südländisch geschnittenen, meist leicht gestreiften Anzügen und sorgsam gebundener breiter Krawatte bedächtigen Schrittes im Klub erschien – zumeist donnerstags.

 

 

Foto: chessgames.com

 

 

Ebenso unvergessen blieb mir noch sein etwas breiterer Kopf, die Haare säuberlich nach hinten frisiert. An der linken Hand prangte ein imposanter Siegelring.

Sein "Stammsitz" in der Veranda des ersten Stockes des Stadtcafes war jener am großen Fenster, das direkt vis-à–vis der Innsbrucker Hofburg lag,

 

 

Quelle: Stadtarchiv/StadtmuseumInnsbruck

 

(Zur Beschreibung: Am Brunnen ist eine tanzende Figur. Sie befindet sich oberhalb des Sonnenschirmes der Terasse des alten Stadtcafes. Hier sieht man auf  Höhe der Figur ein großes Fenster, genau da saß der GM bei seinen Innsbruck-Besuchen immer! Die beiden Fenster daneben sind mit Jalousien zugemacht.

Das Schachcafe war im 1. Stock untergebracht.)

 

 

also ein würdiger Platz. Er saß normalerweise mit dem Rücken zum Fenster, um sich ganz auf die Stellungen konzentrieren zu können.

Seine Züge führte er äußerst bedächtig aus; der schlagende Läufer wurde hierbei etwas höher geführt. War Eliskases anwesend, bildeten sich bald große Menschentrauben um den Tisch. 

Damalige Tiroler Schachgrößen wie der verstorbene Fernschach- IM Ing. Herbert Raffay, Ex- Landesmeister Helmut Kesselring und ISK- Spitzenspieler Dipl. Ing. Jakober durften ihm einzeln gegenübersitzen.

Es wurden neben aktuellen Fernpartien Raffays unendliche Endspielfolgen aus der Tiroler Landesliga (!)- zumeist jedoch aus Partien Kesselrings – analysiert. Eliskases galt nämlich als großer Kenner des Endspieles.

 

 

Foto: tabladeflandes.com

 

Kesselring wusste genau, welche Stellungen der Großmeister gern analysierte, nämlich jene mit wenigen Figuren, da war er ein echter Künstler und Helmut genoss es gleichzeitig, sein besonderes Naheverhältnis zum Großmeister zu zelebrieren.

Wir jungen Kiebitze durften weder eine Anregung zum Besten geben noch einen Zug am Brett demonstrieren. Wir saßen ehrfurchtsvoll daneben, bewunderten die Spielfolgen und lauschten den eindrucksvollen Worten des alten Meisters.

 

Überhaupt nicht wollte er, wenn wildfremde (vor allem junge aufstrebende) Spieler dazwischenquatschten, noch weniger, wenn sie über moderne Schachtheorie zu reden begannen.

Auswendig gelernte Varianten waren ihm eher ein Greuel. Diesbezügliche Diskussionen unterband er sofort mit dem Hinweis darauf, dass das eigentliche Spiel "woanders" stattfand, nämlich im Mittel- und noch mehr im Endspiel.

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

Orthodoxe Eröffnungen wie die Spanische Partie, das Damengambit, Nimzo – oder sogar Königsindisch waren seine bevorzugten Spielweisen mit den schwarzen Steinen. Mit Weiß eröffnete er zumeist 1. Sf3, 1. c4 oder 1. d4.

 

 

Gemalt von Elke Rehder

 

Geliebt hat er jedenfalls – wie alle alten Meister – die "freie Partie", geblitzt eigentlich nie.

 

 

Wenn er – was eher leider zu selten stattfand – über andere Spieler und seinen Erlebnissen mit ihnen erzählte, dann fiel immer wieder

ein Name: Klaus Junge.

1941

Foto: kwabc.org

 

Die damals große deutsche Hoffnung hatte es auch ihm (und nicht nur dem Ex-Weltmeister Alexander Aljechin) angetan. Eliskases lobte Junge als größtes deutsches Schachtalent der Kriegszeit, vor allem dessen Kombinationskunst.

Aber auch Paul Keres

 

 

Foto: chessbase.de

 

war für den GM ein Stilist ersten Ranges.

Was mich heute noch ärgert ist die Tatsache, dass ich bei einer der ganz wenigen Simultanvorstellungen, die Eliskases in Innsbruck gab, nicht teilnahm. Es gelang mir dennoch, von einem Teilnehmer ein Partieformular zu ergattern, das ich wahre wie einen Schatz, da es für immer seinen wertvollen Schriftzug trägt….

 

 

Bitte, betrachten Sie ein entsprechendes Video aus seiner argentinischen Zeit:

 

 

 

 

Nachstehend seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof

La Floresta (30 km von Córdoba entfernt)

 

 

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Beide Fotos von seinem Sohn Carlos Eliskases

 

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 Quelle: Schachklub Volksbank Lienz-Österreich

 

 

Sitges (Barcelona), im Juni 2012


 
 

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Freitag, 8. Juni 2012

Tal-Memorial 2012 (Moskau)

 
 

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via SCHACH - TICKER von admin am 07.06.12

7. bis 18.6.2012
Auf ein besonderes Highlight darf s
ich die internationale Schachgemeinde freuen. Vom 7. bis 18. Juni findet im historischen Paschkow-Haus in Moskau, eines der am stärksten besetzten Turniere der letzten Jahre statt. Zum Gedenken an den unvergessenen Schachzauberer Michail Tal findet seit Jahren ein stets topbesetztes GM-Turnier statt. Diese Jahr ist fast die komplette Top-10 der Weltrangliste dabei. Es sind dies:
Magnus Carlsen (Norwegen, 2835), Levon Aronian (Armenien, 2825), Wladimir Kramnik (Russland, 2801), Taimur Radjabov (Aserbaidschan, 2784) Alexander Grischuk (Russland, 2761),Hikaru Nakamura (USA, 2775), Fabiano Caruana (Italien, 2770), Alexander Morozevich (Russland, 2769), Eugene Tomaszewski (Russland, 2738), und Luke McShane (England, 2706).
Das am Donnerstag beginnende Schachereignis wird mit Sicherheit mehr spannende Partien bieten, als die gerade zu Ende gegangene Weltmeisterschaft.

Turnierseite
Livestream
Rückblicke
Spieltage: 8.-10., 12.-14. und 16.-18. Juni ab 13 Uhr

 
 

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Samstag, 2. Juni 2012

Best Chess Videos of Anand, Gelfand Tiebreak Day

 
 

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via CHESS NEWS BLOG: chessblog.com von Chess Blog Admin am 31.05.12

Chess blog for latest chess news and chess trivia (c) Alexandra Kosteniuk, 2012


Hi everyone,


Of course by now the Internet and international media is flooded with news reports of the 2012 Anand-Gelfand World Chess Championship. There are so many lovely videos to watch and articles to read. We are trying to bring only the best to you. Here are two more videos for you to enjoy. Both are from the tiebreak day.








Stay tuned for all the latest chess news and chess updates with Chess Blog. We have the Tal Chess Memorial coming up and the Batumi Women's World Chess Rapid and Blitz beginning. 




From Alexandra Kosteniuk's
www.chessblog.com
Also see her personal blog at
www.chessqueen.com

 
 

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