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Magnus Carlsen pulverisiert die Elo-Weltbestmarke bei den 4. London Chess Classic
Was für eine Generalprobe für das WM-Kandidatenturnier im März 2012 für Sven Magnus Oen Carlsen, geboren am 30. November in Tönsberg, in der norwegischen Provinz Vestfold, der am 1. Januar 2010 mit gerade 19 Jahren die bisher jüngste Nummer 1 der Schachgeschichte wurde! Bei den 4. London Chess Classic jedenfalls spielt er wie von einem anderen Stern. Mit fünf Siegen und nur ein Remis gegen (Exweltmeister Wladimir Kramnik) nach sechs Runden löscht er nicht nur die alte Elo-Weltbestmarke (2851) von Garri Kasparow vom 1. Juli 1999 aus, sondern pulversiert diese geradezu. Am 7. Dezember liegt seine Live-Ratingzahl nach dem vollen Punkt gegen Judit Polgar bei unglaublichen 2863,6. Im Verlauf dieses Eliteturniers hat er ein Plus von 15,6 erreicht, und man fragt sich wirklich: Wird der „Mozart des Schachs", wie ihn einst Lubosh Kavalek bezeichnete, in absehbarer Zeit die Schallmauer von 3000-Elopunkten durchbrechen können – vorausgesetzt die Spielstärke seiner Konkurrenten lässt das überhaupt zu?
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Nach der Partie am Freitag (7. November) gegen die Ungarin, die seit fast einem Viertel Jahrhundert unangefochten die beste Schachspielern der Welt ist, bekannte Magnus bescheiden, dass er mit seiner Leistung in dieser Partie auch völlig zufrieden gewesen sei. Judit hatte gegen kürzlich gegen das norwegische „Wunderkind" bei 2. Schachfestival der Staatlichen Mexikanischen Universität eine Partie gewonnen – allerdings war das nur Schnellschach.
In jedem Fall dürften Levon Aronjan, Wladimir Kramnik – die beiden konnten sich in London in persönlichen Begegnungen von Magnus' glänzender Verfassung überzeugen – Teimour Radjabow, Wassili Iwantschuk, Alexander Grischuk, Peter Swidler und Boris Gelfand nachdrücklich gewarnt sein, mit welchen „Schachmonster" sie es in drei Monaten erneut in London zu tun bekommen. Der Sieger des WM-Kandidatenturniers erwirbt im Übrigen das Recht auf einem Titelkampf gegen den amtierenden Weltmeister Viswanathan Anand, der wohl im Jahr darauf stattfinden wird.
Der Armenier Aronjan, der bisher in London eher mit seinen bescheidenen Auftritt verblüffte – einem Sieg stehen zwei Niederlagen (gegen Carlsen und Hikaru Nakamura) bei zwei Remisen (gegen Kramnik und Anand) gegenüber hat allerdings ab 11. Januar bei 75. Internationalen Schachfestival in Wijk aan Zee noch eine Chance, sich mit dem mit dem 22-jährigen Norweger zu messen. Vielleicht legt er dann ja beim Jubiläum dieser traditionellen Veranstaltung auch eine Generalprobe nach Maß hin. Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls durchaus.
Raymund Stolze
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