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Von Xavier Moret
Während am Himmel von Island sich in diesem Sommer erstaunliche Nordlichter bilden, gibt es Touristen, die sich vorgenommen haben, die Insel zu erkunden, um nach den Spuren bekannter Persönlichkeiten zu suchen.
Nach dem Tod von Neil Armstrong, zum Beispiel, wurde mir erzählt, dass die Besuche zum Vulkan Askja
Foto: elperiodico.com
zugenommen hätten; dort trainierte man die Astronauten, bevor sie auf den Mond flogen, und wo Armstrong sicher den berühmten Satz geübt haben musste: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit…. "
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Foto: Morgenpost.de
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Aber es gibt einen weiteren beliebten Weg, der nicht in den offiziellen Rundreisen enthalten ist, jedoch die Aufmerksamkeit der isländischen Behörden hervorruft.
Immer mehr Touristen zeigen Interesse an dem amerikanischen exzentrischen Bobby Fischer – Schachweltmeister von 1972 bis 1975 – und pilgern bis zu seinem Grab in Selfoss, etwa 60 Kilometer von Reykjavik entfernt. Dort angekommen, beklagen sie, dass keine Souvenirs verkauft werden! Die Mythologen, wissen Sie.
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Foto: wikimedia.org
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Bobby Fischers Karriere (1943-2008) weckt zumindest die Neugierde. Er wurde Schachweltmeister in Reykjavik im Jahre 1972 nach dem Sieg über den Russen Boris Spasski, welches als "das Spiel des Jahrhunderts" erklärt wurde.
Danach kam das Durcheinander: Fischer weigerte sich, die Bedingungen für eine neue Begegnung im Jahr 1975 zu akzeptieren und verlor somit seinen Titel.
20 Jahre später 1992 wurde er von den Vereinigten Staaten des Verrates beschuldigt wegen der Teilnahme an einem Turnier in Jugoslawien (Revanchematch zwischen Fischer und Spassky),
Foto: Tabladeflandes.com
weil das Land unter einem UNO-Embargo stand und befahl seine Verhaftung. Nach mehreren Jahren auf der Flucht wurde er 2005 in Japan verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, doch ein längere Haft blieb ihm erspart, weil Island ihm die Staatsbürgerschaft gewährte.
Man erzählt eine Menge über Bobby Fischer in Reykjavik, einschließlich der Rechtstreite wegen seines Erbes. Es musste sogar sein Körper exhumiert werden wegen einer Vaterschaftsklage eines philippinischen Mädchens.
Aber die DNA-Untersuchungen zeigten keine Übereinstimmung.
Ein sehr chaotischer und „fischerianischer Tempel" ist die Buchhandlung Bokin (im Bild), die der Meister regelmässig aufsuchte.
Foto: elperiodico.com
Der Besitzer, Bragi Kristjónsson, erzählte mir, dass Fischer gern den ganzen Nachmittag dort verbrachte, um in einer Ecke zu lesen und meinte, 'dass sie ihn an die Bibliotheken von New York erinnere'.
Und die Mythologen erzählen, dass sie Anwesenheit des Meisters unter den Büchern spüren, wenn sie sich lange genug in der Buchhandlung aufhielten.
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Sitges (Barcelona), im Juni 2013
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