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zusammengestellt und illustriert von Frank Mayer
Savielly Grigoriewitsch Tartakower (auch Xavier Tartakower)
* 22. Februar 1887 in Rostow am Don; † 4. Februar 1956 in Paris
~ war ein bedeutender polnisch-französischer Schachmeister und Buchautor.
Ausserdem war der Grossmeister Dr. Savielly Tartakower einer der Spieler, der mit einer hohen Dosis von Humor das Schachspiel prägte.
Bekannt und bewundert wegen seiner originellen Sätze und Scherze in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Spiel, erinnern wir uns besonders an einen seiner bekanntesten Schlussfolgerungen:
"In einer Schachpartie spielen oft mehr als 4 Springer mit!"
Dr. Savielly Tartakower
Seine reiche und umfassende Schacherfahrung – in 50 Jahren Schachlaufbahn spielte er fast an 120 Turnieren mit und war der Herausgeber einer enormen Schachbibliothek – erlaubte es ihm, an vielen Tagen seines regen Geistes die verschiedenen Sünden zu beschreiben, denen der Schachspieler am Brett mit den 64 Feldern ausgesetzt ist.
Bei den Vergehen hebt Tartakower mit einem feinen Sinn für Humor die Gefahren hervor, die das Denken und das Handeln des Schachspielers vor bestimmten Positionen umgeben.
Tartakower beim Turnier in Rotterdam 1931
Von links nach rechts:
Akiva Rubinstein, Salo Landau, Edgar Colle, Savielly Tartakower
Die Hauptsünden des Schachspielers:
copyright wikipedia.org – gemalt von Hieronymus Bosch
1. Oberflächlichkeit
Eine unzulängliche Analyse ist sehr gefährlich und passt nicht zum Schach und kann teuer zu stehen kommen.
2. Heisshunger:
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Der schachliche Vielfrass führt zu der Gefahr, vergiftet zu sterben. Denken Sie an den Bauern auf "b2". Der Heisshunger ist sehr risikoreich, besonders, wenn er über eine tiefere Analyse hinausgeht.
3. Zaghaftigkeit:
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Unschlüssig zu sein bei einer bestimmten Position, kann gefährlich werden, da berücksichtigt werden muss, dass sich jene Position nicht wiederholt, und deswegen muss man den richtigen Augenblick erfassen und nicht zu zaghaft spielen.
4. Inkonsequenz:
gemalt von Picasso
Das ist eine der gefährlichsten Sünden. Man muss konsequent in der Ausführung des vorausgeplanten strategischen Zieles sein; inkonsequent sein in der Umsetzung einer Idee kann zur Niederlage führen.
5. Zeitverschwendung:
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Das ist in unserem Fall ein schweres Vergehen, das noch nicht einmal nur im Schach vorkommt. Der Zeitfaktor in drei Phasen der Partie ist so wichtig, wie die aufzuwendende Zeit der Analyse. Die vorhandene Zeit nicht zu nutzen und zu vergeuden, stellt eine selbstvernichtende Tatsache sowohl beim Schach als auch im Leben dar.
6. Blockade:
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Man muss sehr vorsichtig sein mit der Blockade. Seine Umsetzung auf dem Brett verursacht manchmal eine äusserste Passivität, wobei dann sogar die Harmonie der eigenen Figuren unter einer schrecklichen Untätigkeit leidet.
7. Übertriebene Friedfertigkeit:
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Diese Sünde steht im Widerspruch zum Wesen des Schachspieles. Das Schach ist ein Kampf (siehe Lasker). Die Ängstlichkeit und das Vorziehen einer zu stark ausgeprägten Unbekümmerheit ist der Keim zur Niederlage.
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Dr. Tartakower mit dem jungen Paul Keres 1938
Familienfoto anlässlich des grossen Turnieres in Nottingham 1936
Stehend von links nach rechts: Fine, Tartakower, Vidmar, Bogoljubow, Tyler, Alexander, Flohr, Reshevsky, Botvinnik y Mackenzie
Sitzend von links nach rechts: Thomas, Lasker, Capablanca, Derbyshire, seine Frau, Euwe, Alekhine und Winter
Dr. Tartakower während einer Partie gegen Carl Carls
Quelle: MI Nelson Pinal
Alle Fotos: courtesy Richard Guerrero
Sitges (Barcelona), im Juli 2009
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