Diese Nachricht wurde Ihnen von boesian via Google Reader gesendet.
Es handelt sich um den grössten Friedhof in der Stadt London, der aus einem Park entstand, in dem berühmte Persönlichkeiten wie Prinz Augustus Frederik, Herzog von Sussex, (1773-1843) und seine Schwester, Prinzessin Sophia (1777-1848) bestattet wurden.
Das Vermächtnis bestand darin, jenes Parkgelände Kensal Green als letzte Ruhestätte für die gehobene Gesellschaft zu schaffen.
Dieser Friedhof hatte recht "viel Erfolg", da man dort Parzellen erwerben konnte mit dem Anrecht auf ewigen Verbleib.
Logischerweise war es der "teuerste" Friedhof der Stadt.
Unser Ziel war allerdings, die unter der Abteilung "Sport" eingruppierten Gräber der berühmten Schachspieler
- Louis Charles de la Bourdonnais (1795-1840)
- Alexander McDonnell (1798-1835)
- Howard Staunton (1810-1874)
zu besuchen und ihnen zu gedenken.
Da Kensal Green solche Ausmasse hat und wenig übersichtlich ist, war es notwendig, dass uns ein Mitarbeiter der Verwaltung mit seinem Auto von Grab zu Grab fuhr.
Louis Charles de la Bourdonnais (1795-1849)
war der beste, legendäre französiche Spieler (nach Philidor)
Bild chessgames.com
siehe auch den entsprechenden Artikel:
http://schach-und-kultur.com/?p=4326
Die Statistiken aller offiziellen Partien von Labourdonnais belaufen sich auf: 590 Siege, 260 Niederlagen und 633 Remise, das einen Prozentsatz von 61,1 % ergibt.
Folgende Bilder der Gräber sind bekannt:
copyright chesshistory.com
Für uns war recht überraschend und unbekannt, dass eine Gedenktafel vertikal bei seinem Grab steht:
Inschrift:
Louis Charles de la Bourdonnais
Der berühmte Schachspieler
gestorben am 13. Dezember 1840
im Alter von 43 (Jahren)
Nun ging der Weg weiter zu der Grabstätte von
Alexander McDonnell (1798 – 1835)
Leider ist ein Bild dieses grossen englischen Spielers irischer Abstammung nicht zu finden.
Sein Grab mit einer verhältnismässig neuen und zusätzlichen Gedenktafel:
Inschrift:
Hier ruht der berühmte Schachspieler
Alexander McDonnell
Die ursprüngliche Gedenkschrift liest sich so:
gewidmet zur Erinnerung an Alexander McDonnell,
ehemals aus Belfast, gestorben am 14. September 1835 im Alter von 37 Jahren.
Siehe auch den entsprechenden Artikel:
http://schach-und-kultur.com/?p=5370
Der Weg führte uns weiter zu dem Grab des wohl berühmtesten englischen Schachspielers der Geschichte:
Howard Staunton (1810-1874)
(* April 1810 in London ; † 22. Juni 1874 ebenda) war ein bedeutender britischer Schachspieler, Schachjournalist und Shakespeare-Forscher. Er galt zwischen 1843 und 1851 als stärkster Schachspieler der Welt.
Seine beste historische Elozahl erreichte er zum 31.12.1852 mit 2.770 Punkten.
Bild chessgames.com
Die Inschrift:
O koennt' ich nur erwecken diese Toten
Es waer' genug, der Franken Reich zu schrecken;
Blieb' unter euch sein Bildnis uebrig nur,
Den Stolzesten von euch wuerd' es verwirren.
Gebt mir die Leichen, dass ich hinweg sie trage
Und sie bestatte, wie ihr Wert es heischt."
Shakespeare Heinrich VI – 1. Teil
Auch seine geliebte Frau Frances, die am 7. Mai 1888 verstarb.
präsentiert von
Siehe auch den entsprechenden Artikel:
http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=5672
***************
Am Ende unseres Besuches wurden wir noch von der Tatsache überrascht, dass auf diesem Friedhof auch
Carl Wilhelm Siemens (* 4. April 1823 in Lenthe bei Hannover;
+ 19. November 1883 in London)
seine ewige Ruhestätte gefunden hat.
Wilhelm Siemens (1880)
(Photographie, beleuchtet durch elektrisches Licht).
In England nannte er sich Charles William Siemens bzw. nach seiner Adelung Sir William Siemens.
Er war einer der Brüder von Werner von Siemens, dem Gründer der Siemens AG, mit dem er lange Jahre an weiteren Erfindungen arbeitete.
William Siemens war Erfinder, Ingenieur, Naturforscher und Industrieller, der aufgrund des besseren Patenschutzes erst mehrfach in England tätig war und 1859 die britische Staatsbürgerschaft annahm, nachdem er dort heiratete und eingebürgert wurde.
Ein Beispiel:
Chronometrischer Regler der Gebrüder Siemens, verbesserte Version
Seine Grabstätte:
Foto Connie Nisinger
Nachsatz:
Wir empfanden, dass uns dieser Friedhofsbesuch in Gedanken eine Verbundenheit der Lebenden mit den Toten vermittelte.
Wir verabschiedeten uns dankbar für die gute Führung, die wir entsprechend belohnten.
***********
Sitges (Barcelona), im Juni 2011
Optionen:
- Abonnieren von Schach und Kultur mit Google Reader
- Erste Schritte mit Google Reader – Immer informiert über die für Sie wichtigsten Websites
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen