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Freitag, 20. Mai 2011

Cecil de Vere – Erster englischer Meister

 
 

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via Schach und Kultur von Frank Mayer am 06.05.10

copyright chessville.com

Cecil Valentine Brown, später bekannt als Cecil de Vere

wurde am 14. Februar 1845 (Valentinstag) in Montrose (Grafschaft Angus in Schottland) geboren.
Bereits im Alter von 12 Jahren (1857) übersiedelte er nach London (wohl aus familiären Gründen) und wurde dort von einem starken englischen Spieler mit dem Namen Francis Burden (1830-1882) trainiert, weil er die ausserordentliche Schachbegabung erkannte.

Im Jahre 1859 wurde er Mitglied des City of London Chess Club und schon mit 15 Jahren (ab 1860) war er regelmässiger Gast in dem Zuhause des Schachs: Simpson's Divan Tavern

das sich innerhalb des Gebäudekomplexes
Simpson's-in-the-Strand befindet

und im Herzen der Stadt London liegt.

Er freundet sich dort mit dem bekannten britischen Spieler
George Alcock MacDonnell (1830 – 1899)

copyright Tabladeflandes.com

an, konnte mit seiner Hilfe seine Spielstärke wesentlich verbessern und schliesslich gewann er fast alle Partien gegen seinen Mentor.

Ein wahres Aufsehen erregte er in der ganzen damaligen Schachwelt, als er ein 1865 organisiertes match gegen

copyright endgame.nl

Wilhelm Steinitz

mit dem glänzenden Resultat con 7:3 bei 2 Remispartien gewann.
Allerdings hatte Steinitz den Nachwuchsmeister unterschätzt und in jeder der Partien einen Bauern und einen Zug vorgegeben.

Wilhelm Steinitz verglich sein Talent daraufhin mit dem des jungen Paul Morphy.

 

Hierüber schrieben Owen Hidle und Bob Jones das Buch:
"The English Morphy? The life and games of Cecil de Vere"

im Jahre 2001:

Bei einem Revanchekampf 1866 zu beiderseitig gleichen Bedingungen gewann aber Steinitz mit 2 : 0 und 2 Remisen.

Nun wurde im November desselben Jahres die erste offizielle britische Meisterschaft ausgetragen, die er gewann (12 Siege und keine Verlustpartie):

1. De Vere, Cecil Valentine 4 : 0
2. MacDonnell, George Alcock 2 : 1
3. Minchin, James Innes 2 : 2
4. Bird, Henry Edward 1 : 2
5. Trelawney, John 0 : 4

(Matches were for the best 3 of 5 games.)

copyright Twic.com

Das Erstaunliche ist, dass Cecil de Vere mit 21 Jahren der jüngste Titelhalter der britischen Meisterschaft über hundert Jahre lang war, bis er von Nigel Short 1979 im Alter von 14 Jahren

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übertroffen wurde.

Seine weitere schachliche Laufbahn:

Zweimal belegte er bei der britischen Meisterschaft noch den geteilten ersten Rang: 1868/9 mit Joseph Henry Blackburne, 1872 mit John Wisker (1846 – 1884).
Allerdings verlor er beide Stichkämpfe.

Seine erste Teilnahme an einem internationalen Turnier fand in Paris im Jahre 1867 statt, bei dem er den 5. Rang erzielen konnte.
 

1870 gelangen ihm beim Turnier in Baden-Baden

Das Buch von Stefan Haas

noch einige spektakuläre Siege, er belegte aber in dem starken Turnier (nur) den 6.-7. Platz:

Aufgrund seiner Arbeitsüberlastung (Schachturniere, Schachschriftsteller bei der Zeitung "The Field" und Bankangestellter) wurde er alkoholabhängig; abgesehen von dem Leid durch den Tod seiner Mutter 1866 und dem Verfallen in Depressionen, erfuhr er 1867, dass er unheilbar an Tuberkulose erkrankt war.

Seinen Unterhalt verdiente er bis dahin als Angestellter bei der Lloyd's Bank. Er musste aber aus gesundheitlichen Gründen diesen Posten aufgeben und lebte dann von dem mütterlichen Erbe und den Gewinnprämien aus dem Schachspiel.

Sein letztes Auftreten in der Schachszene fand 1874 bei einem Wettkampf gegen Johannes Hermann Zukertort

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im City of London Chess Club statt, den er aber mit 1:2 Punkten verlor.

Bei einem Aufenthalt zur Genesung in Torquay (England)

starb er 1875 schliesslich im Alter von 29 Jahren und erhielt dort ein Armenbegräbnis.

Cecil de Vere

copyright chess.co.uk

liess eine kurze Schachlaufbahn hinter sich und eine Reihe von wunderbaren Partien, wobei wir gern eine seiner besten Spiele nachstehend wiedergeben:

De Vere, C 1 : 0 Paulsen, L., Baden-Baden 1870

Siehe Partie

Die Partie wurde auch "Valentine's Day Massacre"
wegen ihrer Durchschlagskraft und auf Anspielung eines seiner Vornamen bezeichnet.

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Die Frage ist, wie weit er gekommen wäre, wenn er nicht diese Schicksalsschläge hätte erleiden müssen.

Quellen: English Chess Federation und Quilmes, Buenos Aires
Sitges (Barcelona), im Mai 2010


 
 

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