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Gemalt von David Friedmann
Richard Teichmann * 1868 + 1925
Am 24. Dezember des Jahres 1868 wurden zwei Sterne am Firmament des Schachs geboren.
Emanuel Lasker in Berlinchen (Neumark) und
Richard Teichmann in Lehnitzsch bei Altenburg.
Eine weitere Übereinstimmung war, dass beide in Berlin studierten und ebenfalls eine Begeisterung für das Schach entwickelten.
Richard Teichmann reiste 1890 nach London, um sich von den
Koryphäen Blackburne und Bird in die tieferen Geheimnisse des Schachs einweihen zu lassen.
Unter ihren Anweisungen und Lehrstunden entwickelte er sich bald zum Meisterspieler.
Von 1892 bis 1908 wählte er London als seinen Wohnsitz.
Dort wurde er 1892 im Turnier des "Simpson-Divan"
geteilter Zweiter.
Gegen Rudolf Loman siegte er 4:0 (+4 = 1 – 0).
1900 gewann er das Londoner Turnier vor Blackburne, Gunsberg und Mason.
Weitere Erfolge waren sein Sieg 1901 im Fünfmeister-Turnier des "Simpson-Divan", der zweite Platz 1904 im Turnier "City of London" (hinter Napier) und noch weitere Erfolge bei kleineren Veranstaltungen.
Courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires
Sein erste internationales Turnier bestritt er in Leipzig 1894
anlässlich des 9. DSB-Kongresses. Sofort wurde man auf ihn aufmerksam, da er dort den 3. Platz belegte:
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Ein bedeutendes Turnier gewann er nur einmal in seinem Leben. Das war in Karlsbad 1911, wo er viele namhafte Meister hinter sich liess.
Siehe Schlusstabelle:
Das entsprechende Familienfoto, wobei Richard Teichmann abwesend war:
Hieraus eine wunderbare Partie wie folgt:
Richard Teichmann vs. Carl Schlechter 1911
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 d6 8.c3
0–0 9.d3 Sa5 10.Lc2 c5 11.Sbd2 Dc7 12.Sf1 Sc6 13.Se3 Lb7 14.Sf5 Tfe8 15.Lg5 Sd7 16.Lb3 Sf8 17.Ld5 Sg6 18.Lxe7 Sgxe7 19.Lxf7+ Kxf7 20.Sg5+ Kg8 21.Dh5 Sxf5 22.Dxh7+ Kf8 23.Dxf5+ Kg8 24.Dg6 Dd7 25.Te3 1–0
Nach 26. Tf3 muss Schwarz mit grossem Materialverlust rechnen, um das Matt zu vermeiden.
Endstellung
Zum Nachspielen:
1. Teichmann vs Schlechter 1-0251911 KarlsbadC90 Ruy Lopez
Ausserdem mass er sich mit den grossen Spielern der Epoche wie folgt:
Carl Schlechter (+4 – 2 = 21),
Frank Marshall (+7 -7 = 17),
Aaron Nimzowitch (+1 – 1 = 5),
Siegbert Tarrasch (+5 – 7 = 2)
Akiva Rubinstein (+5 -6 = 11),
Géza Maróczy (+ 1 – 2 = 12) und
David Janowski ( + 5 – 7 = 4).
Die Begegnungen zwischen Teichmann und Aljechin in den Jahren 1910 bis 1921 endeten ausgeglichen.
In seiner Kindheit hatte er eine schwere Verletzung an seinem rechten Auge erlitten, so dass er gezwungen war, eine Augenbinde zu tragen, die ihm das Aussehen "eines Piraten" verlieh.
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Ausserdem nannte man ihn humorvoll "Richard V" in Anspielung an das Drama von William Shakespeare (Richard V – 1592), aber man bezeichnete ihn so nicht, weil er so eine gewalttätige Person wie in dem Drama war, sondern weil er in 8 Turnieren jeweils den 5. Platz belegte:
Monte Carlo 1903, Wien 1903, Ostende 1905, Ostende 1906, Wien 1907, Wien 1908, Prag 1908 und Hamburg 1910.
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Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2.744, die er im Januar 1912 erreichte.
Er lag zeitweilig auf Platz 5 der Weltrangliste.
Teichmann galt als ein hervorragender Eröffnungstheoretiker und Endspielkenner.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde sein Gesundheitszustand immer bedrohlicher, so dass er sich mehr und mehr von den Turnieren fernhalten musste.
Zum grössten Bedauern der Schachwelt verstarb er schliesslich an Herz- und Nierenleiden in Berlin am 12. Juni 1925.
Quelle:
mit freundlicher Genehmigung von Herrn Paul Werner Wagner
Sitges (Barcelona) im März 2011
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